Ausstellung beim Künstlerkreis Das Alte entfremden und Neues schaffen

Neunkirchen · Die Künstlerin Ruth Bellon zeigt in der Galerie des Künstlerkreises Neunkirchen einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens.

 Ruth Bellon (2.v.r.)  präsentiert ihre Ausstellung „Da wo das Auge ruht“ in der Galerie des Künstlerkreises.

Ruth Bellon (2.v.r.)  präsentiert ihre Ausstellung „Da wo das Auge ruht“ in der Galerie des Künstlerkreises.

Foto: Andreas Detemple

Im Rahmen der Ausstellung „Da wo das Auge ruht“ präsentiert der Künstlerkreis Neunkirchen in seiner Galerie am Oberen Markt  in Neunkirchen Werke der Saarbrücker Künstlerin Ruth Bellon. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass es gelungen ist, einen Querschnitt des großartigen Schaffens von Ruth Bellon interessierten Kunstliebhabern in unserer Galerie vorstellen zu können“, sagte Annelie Scherschel-Freudenberger bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend. „Es sind schon ganz besondere Kunstwerke.“

Dies unterstrich Kunsthistorikerin Anne Funke im Rahmen ihrer Laudatio zur Vernissage. „In den Landschaften von Ruth Bellon wird der Blick durch das Rhythmische gefangen, dann festgehalten, um später durch Zwischenräume zu wandern, eventuell um dort zu verschwinden. Das Tempo der Betrachtung wird durch Intervalle angegeben und springt über den Rand zu den weiteren Bildern über.“

In der Regel malt Ruth Bellon, die sich seit über 25 Jahren der abstrakten Malerei widmet, gleichzeitig vier bis sechs Collagen, die sich zu einem Ganzen anordnen und selten ein Einzelbild darstellen.  Rund 30 großformatige Exponate, über 60 quadratische Holzblöcke und zwei Schütten voll Kleinstkunstwerken präsentiert die freischaffende Saarbrücker Künstlerin, die ein Kunststudium in der Kunstklasse von Thomas Stein in Saarbrücken absolvierte, in der Ausstellung.  Wie Kunsthistorikerin Funke weiter ausführte, scheint das Erzählerische der Exponate von Ruth Bellon im ersten Augenblick keine Rolle zu spielen. „Aber das trügt.“ Eine subtile Inszenierung webe zwischen den einzelnen Bildern ein Flechtwerk: Farbflecke tauchen plötzlich aus der Dunkelheit auf, graue Töne verdichten sich in einer schwarzen Wolke, erst unscheinbare Motive wiederholen sich. Zum Schluss lassen rote Balken und gelbe Massen asiatisches Capriccio erahnen.“

Collagen sind fester Bestandteil des künstlerischen Schaffens von Ruth Bellon, die oft neue Wege gegangen ist. Auf die Collagen kommt sie aber immer wieder zurück. Intensive Arbeit an ihrem heutigen Stil haben sie mit einer Reihe von Ausstellungen im Saarland und darüber hinaus bekannt gemacht. Ihre Werke sind in mehreren Farbschichten angelegt. Texturen, Wischtechniken und Lasuren schaffen eine scheinbare Räumlichkeit. Aus gerissenen Fotos oder Zeitungspapier komponiert sie thematische Flächen, wobei die komplexen Ergebnisse aus dem Prozess heraus entstehen mit einer subtilen Wirkung aus Entfremdung und Neukomposition.

Die Ausstellung ,,Da wo das Auge ruht“ist bis zum 30. August immer dienstags von 18 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung  in der Galerie des Künstlerkreises Neunkirchen, Oberer Markt 1 in Neunkirchen zu besichtigen.

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