Damit auch Kinder in Kamerun vernünftig lernen können

Wiebelskirchen. Das können sich die Erstklässler der Maximilian-Kolbe-Schule kaum vorstellen: Ein Land, in dem es keine richtige Schule gibt. Lehrer Gerhard Scheer zeigt den Schülern am Donnerstagmorgen im Filmsaal der Schule, dass dies tatsächlich der Fall sein kann, nämlich in Afrika

 Die Freude über die neue Schule in Yaoundé steht den Jungen und Mädchen ins Gesicht geschrieben. Foto: Pallottiner

Die Freude über die neue Schule in Yaoundé steht den Jungen und Mädchen ins Gesicht geschrieben. Foto: Pallottiner

Wiebelskirchen. Das können sich die Erstklässler der Maximilian-Kolbe-Schule kaum vorstellen: Ein Land, in dem es keine richtige Schule gibt. Lehrer Gerhard Scheer zeigt den Schülern am Donnerstagmorgen im Filmsaal der Schule, dass dies tatsächlich der Fall sein kann, nämlich in Afrika. Scheer hat Fotos und kurze Filme für einen Vortrag über das Projekt "Heinrich-Vieter-Schule" in Yaoundé/Kamerun vorbereitet. Alle vier Grundschuljahrgänge erhalten so sehr anschaulich einen Einblick in das Projekt, dem in diesem Jahr neben zwei anderen die Solidaritätsaktion der Maximilian-Kolbe-Schule "Kinder helfen Kindern" zugute kommt (siehe "Auf einen Blick"). Scheer hat über den früheren Pastor der Pfarrei St. Pius/St. Vincenz, den Pallottiner-Pater Raimund Spira, persönlich Kontakte nach Yaoundé geknüpft. Die vor gut drei Jahren errichtete Heinrich-Vieter-Schule wird von Pallottinern geleitet. Pater Bruno Ateba wird in diesem Jahr noch die Maximilian-Kolbe-Schule besuchen, um zu berichten, was mit dem gespendeten Geld ausgerichtet werden kann. Scheer und seine Frau Margarete wurden in Yaoundé mit großer Freude und Dankbarkeit empfangen, ein kurzer Film überträgt diese Dankbarkeit auf die Wiebelskircher Kinder. Begeistert trommeln sie auf ihren Tischen mit, freuen sich an der Fröhlichkeit der afrikanischen Kinder. "Das ist schön!", ruft Dario, als er sieht, dass mit dem gespendeten Geld aus Deutschland ein Brunnen für die Bevölkerung gebaut werden konnte. Vorher waren die Menschen auf ein verkeimtes Wasserloch angewiesen. Und auch die ehemalige "Schule", die aus ein paar Holzbrettern und einem Strohdach bestanden hatte, kann sich heute sehen lassen.

"Trotz der erfolgreichen Projekte gibt es noch viel zu tun", berichtet Gerhard Scheer im SZ-Gespräch. So müssen die Schüler einen langen Fußmarsch auf sich nehmen, um überhaupt zur Schule zu kommen. Auch an Schulmaterial fehlt es. "Die Schüler haben ja gar keinen Ranzen", ist sogar dem kleinen Giuseppe aufgefallen. Das Geld werde tausendfach benötigt, erklärt Scheer. Er macht den Kindern an diesem Morgen klar, welch großen Beitrag sie selbst durch ihren Solidaritätsmarsch am 14. März leisten können. "Wir, die wir viel haben, helfen denen, die wenig haben." Die Jungen und Mädchen nicken und hören aufmerksam zu, als Scheer einen Brief von Emanuel aus Yaoundé vorliest. Alessia sagt danach: "Ich freue mich schon auf den Lauf."

Auf einen Blick

Mit ihrer Solidaritätsaktion "Kinder helfen Kindern" unterstützt die Maximilian-Kolbe-Schule alle zwei Jahre Projekte in der ganzen Welt. Am Donnerstag, 14. März, marschieren die Schüler morgens von der Schule los bis in die Innenstadt. Das "erlaufene" Geld wird für ein Schulprojekt in Kamerun, brasilianische Straßenkinder und in Kooperation mit der "Hilf-Mit"-Aktion der Saarbrücker Zeitung dem Kinderhospizdienst im Saarland gespendet. hek

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