Diakonie Raum Neunkirchen Probelauf fürs „virtuelle Klassenzimmer“

Neunkirchen · Die Diakonie in Neunkirchen reagiert auf Corona. Das Virus zwingt zu oft zum Aussetzen der Integrations- und Sprachkurse. Mit Folgen.

 „Analoges Klassenzimmer“ noch vor Pandemie-Zeiten – Sprachkurs im Haus der Diakonie in Neunkirchen. Ab 18. Januar testen sie das Modell „virtuelles Klassenzimmer“.

„Analoges Klassenzimmer“ noch vor Pandemie-Zeiten – Sprachkurs im Haus der Diakonie in Neunkirchen. Ab 18. Januar testen sie das Modell „virtuelles Klassenzimmer“.

Foto: Stefanie Stein/Diakonie

Die Corona-Pandemie trifft auch massiv Integrations- und Sprachkurse für geflüchtete, zugewanderte Menschen. Nicht ohne Folgen (siehe „Diese Zwangspausen verschlagen ihnen die Sprache“ auf dieser Seite). Darauf versuchen die Träger Antworten zu geben. Die Diakonie will im Landkreis Neunkirchen dazu noch in diesem Monat ihr Projekt „virtuelles Klassenzimmer“ starten. „Wir erleben im Moment den zweiten Lockdown. Wir erleben jetzt die zweite Phase, in der keine Präsenzkurse stattfinden können. Sie bleiben, so die Verordnung, bis zum 31. Januar ausgesetzt“, skizziert Stefan Gebhardt, Bereichsleiter Migration und Bildung, im Gespräch mit unserer Zeitung die aktuelle Lage. Sie hätten schon früh überlegt, solch ein „virtuelles Klassenzimmer“ umzusetzen. Das sei seines Wissen noch an keinem Standort im Landkreis Neunkirchen gelungen. Aus vielerlei Gründen: Verfügbarkeit der technischen Mittel auf beiden Seiten – Trägern wie Teilnehmenden. Vorhandensein der Endgeräte. Vertrautheit mit der Nutzung der Endgeräte. Umsetzen im familiären Umfeld. „Wir versuchen jetzt einen Jugendintegrationskurs im Modell des virtuellen Klassenzimmers, weil wir glauben, dass es in diesem Kurssegment relativ viel Technik-Affinität gibt. Wir haben im Vorfeld abgefragt, wie ist die technische Ausstattung, wie ist die Bereitschaft, sich auf so ein Abenteuer einzulassen. Wir sagen bewusst: Das probieren wir jetzt an einem Kurs mal aus.“ Eng dran an den jungen Menschen ist Yaseen Taha, der Leiter des Jugendmigrationsdienstes bei der Diakonie.