Chronische Schmerzen bei 6100 Neunkirchern

Kreis Neunkirchen · Insgesamt 4,6 Prozent der Menschen im Landkreis Neunkirchen haben mit chronischen Schmerzen zu kämpfen. Damit liegt der Kreis im saarlandweiten Vergleich auf dem dritten Platz. Frauen zählen in allen Altersgruppen deutlich häufiger zu den Betroffenen.

 Geschädigte Bandscheiben verursachen oft Schmerzen. Foto: dpa

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. Im Landkreis Neunkirchen leiden rund 6100 Menschen unter chronischem Schmerz. Zu diesem Ergebnis kommt der Arztreport der Barmer/GEK, der in Zusammenarbeit mit AQUA Institut für angewandte Qualitätsforschung und Forschung im Gesundheitswesen erstellt wurde.

"Die Auswertung zeigt, dass 4,6 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Neunkirchen von chronischen Schmerzen betroffen sind", sagt Jens Rauh, Regionalgeschäftsführer der Barmer/GEK. Im Landesdurchschnitt sind es 4,5 Prozent.

Im Vergleich aller saarländischen Landkreise liegt der Landkreis Neunkirchen beim Anteil der Bevölkerung mit chronischen Schmerzen auf dem dritten Platz. Rauh sagt: "Betroffene bekommen 70 Prozent mehr Medikamente als gleichaltrige Patienten.

Gehäufte Nebenwirkungen

Damit muss man bei Schmerzpatienten zweifellos gehäuft mit Nebenwirkungen und unerwünschten Wechselwirkungen rechnen." Chronischer Schmerz sei eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden müsse. In den saarländischen Landkreisen ist die Zahl von Schmerzpatienten unterschiedlich hoch. Während im Landkreis Merzig-Wadern mit 6,4 Prozent die höchste Diagnoserate dokumentiert wurde, lag der niedrigste Wert mit 3,3 Prozent der Bevölkerung im Landkreis St. Wendel deutlich darunter. Chronische Schmerzen werden in allen Altersgruppen deutlich häufiger bei Frauen dokumentiert, wobei die Zahl der Betroffenen mit dem Alter ansteigt.

Die multimodale Schmerztherapie bei schweren Verläufen chronischer Schmerzerkrankungen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und gilt als besonders erfolgversprechend, so heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es werden mehrere Fachdisziplinen einbezogen, darunter Ergotherapie und Psychotherapie. Im Saarland haben im Jahr 2014 bezogen auf 100 000 Einwohner 76 Patienten eine multimodale Schmerztherapie erhalten. Bundesweit waren es 75 Patienten je 100 000 Einwohner.