Christuskirche erstrahlt in neuem Glanz

Neunkirchen · Bislang gut 330 000 Euro haben die Arbeiten in der Neunkircher Christuskirche gekostet. Im Kirchenschiff ist alles fertig. Unter anderem haben die Handwerker den rechten Seiteneingang rollstuhlgerecht umgebaut.

 Die Evangelische Christuskirche am Unteren Markt in Neunkirchen ist renoviert, die Beleuchtung jetzt energiesparend. Foto: Willi Hiegel

Die Evangelische Christuskirche am Unteren Markt in Neunkirchen ist renoviert, die Beleuchtung jetzt energiesparend. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Neuer Farbanstrich, Parkettarbeiten, Erneuerungen des Maßwerks, Sandsteinarbeiten an der Außenfassade oder die Ausbesserung von in die Jahre gekommenen Treppenstufen: In der Neunkircher Christuskirche gab es die vergangenen Monate ordentlich zu tun. Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde hatte sich für eine umfassende Renovierung der Kirche am Unteren Markt entschlossen - rund eine halbe Millionen Euro waren für die im September gestarteten Renovierungsarbeiten angesetzt (wir berichteten).

"Über 330 000 Euro haben wir bereits benötigt", erklärt Pfarrerin Britt Goedeking beim SZ-Besuch in der Christuskirche. Und das Ergebnis lässt sich sehen: Nach acht Monaten, in denen der Innenraum der Kirche kaum wiederzuerkennen war - ein riesiges Baugerüst war für die Handwerksarbeiten im Kirchenschiff aufgebaut worden - erstrahlen seine Wände nun wieder in frischem Weiß. Handwerker ersetzten kaputte Bodenfliesen und das Maßwerk in den hohen Glasfenstern wurde auf Vordermann gebracht. Auch die maroden Stufen der Sakristei-Treppe haben sie ersetzt. Um Energie zu sparen, wurde die gesamte Beleuchtung außerdem auf LED-Lampen umgestellt.

Eine Besonderheit, auf die Goedeking besonders stolz ist: Die Türflügel des rechten Seiteneingangs wurden neu angeordnet, so dass Rollstuhlfahrer dort nun ohne Probleme hindurchkommen. "Die Arbeiten im Kirchenschiff sind damit komplett abgeschlossen", sagt die 50-Jährige.

Und auch das Holzparkett im "Orgelzimmer", dem großen Sitzungssaal hinter der Orgel im Obergeschoss, wurde sorgfältig abgeschliffen. "Das wird jetzt nur noch eingeölt", so Goedeking. Die Orgel, die noch immer "eingehaust" ist, also mit einer Holzverkleidung vor Staub geschützt wird, wird bald aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, denn die ehrenamtliche Pfeifenreinigung steht an: Unter Anleitung eines Orgelbauers befreien Gemeindemitglieder dabei die Pfeifen von Schmutz. Auch die 25 Holzpodeste für den Altarraum müssen noch mit Teppich bezogen werden.

Viel Zeit bleibt nicht, denn am Sonntag feiert die Kirchengemeinde in der frisch renovierten Christuskirche Konfirmation und öffnet der Öffentlichkeit damit noch vor dem geplanten Renovierungsende im Mai ihre Türen. Doch Goedeking, die es vor 20 Jahren aus ihrer norddeutschen Heimat Uelzen nach Neunkirchen zog, zeigt sich optimistisch, dass alles rechtzeitig fertig wird. Die Maler, die derzeit noch eifrig an den Wandbögen im integrierten Gemeindehaus arbeiten, geben ihr Recht.

Dass der Zeitplan so gut eingehalten wurde, zeuge von der funktionierenden Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Krämer & Partner, das schon 1984 die Umgestaltung der Christuskirche durchgeführt hatte und den Bauausschuss der Kirchengemeinde während der Renovierungsarbeiten laufend auf dem neuesten Stand gehalten habe, so Goedeking. Die Zeit in der Pauluskirche, die der Kirchengemeinde während der Renovierungsarbeiten als Ausweichquartier diente, behält Goedeking in guter Erinnerung. Vom Kirchenchor über Seniorentreff, Tanzverein oder Konfirmandengruppe: Alle hätten Verständnis gezeigt und sich mit der Situation arrangiert.

Wie jeder Bauherr hat Goedeking Rückschläge zu beklagen. So etwa die ausstehende Genehmigung für den geplanten Aufzug, der vom Erdgeschoss ins Untergeschoss sowie in den Sitzungssaal im Obergeschoss führen soll. Der Bauantrag für das Unternehmen in Höhe von 160 000 Euro liege erneut bei der Bauaufsichtsbehörde, da es beim Thema Brandschutz noch Klärungsbedarf gebe. Außerdem seien Handwerker im Dachgebälk auf eine böse Überraschung gestoßen: Insgesamt müsse es an 14 Stellen erneuert werden, ansonsten drohen statische Probleme. Goedeking zeigt Humor: "Zu renovieren haben wir immer was."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort