Calli wirbt für die Borussia

Neunkirchen · Die Niederlage in Ludwigshafen hat Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen zwar etwas geschmerzt – doch neben dem Platz lebt die Hoffnung auf Unterstützung des insolventen Vereins umso mehr.

 Reiner Calmund verabschiedet den Käfer im Borussen-Design. Zwei Fans reisen mit dem VW durch Deutschland, um auf die Situation ihres Vereins aufmerksam zu machen. Fotos: Michelle Bach/ Till Hust

Reiner Calmund verabschiedet den Käfer im Borussen-Design. Zwei Fans reisen mit dem VW durch Deutschland, um auf die Situation ihres Vereins aufmerksam zu machen. Fotos: Michelle Bach/ Till Hust

 Michelle Bach (l.) und Sebastian Bach (r.), Kinder des Vorsitzenden Martin Bach, mit Reiner Calmund in einem Neunkircher Café.

Michelle Bach (l.) und Sebastian Bach (r.), Kinder des Vorsitzenden Martin Bach, mit Reiner Calmund in einem Neunkircher Café.

Das Sportliche ist bei Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen nach dem Insolvenzantrag vergangene Woche in den Hintergrund gerückt. Der überraschende 1:0-Sieg bei Aufstiegsanwärter SC Hauenstein am Mittwoch hat dies paradoxerweise verstärkt, weil die eher unerwarteten drei Punkte den Vorsprung auf die Abstiegsränge wachsen ließen. Am Samstag folgte allerdings eine 0:1-Niederlage beim FC Arminia Ludwigshafen.

"Das war ein Spiel der Kategorien: ärgerlich, unnötig und schnell abzuhaken", sagt Trainer Daniel Paulus zur knappen Auswärtspleite. Dabei war er mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht so unzufrieden: "Wir hatten in der ersten Halbzeit vier oder fünf hundertprozentige Chancen, aber einfach kein Tor geschossen. Ich bin mir sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten, wenn wir das erste Tor erzielt hätten."

Die besten Gelegenheiten hatten zwei Mal Felix Dausend, Andreas Backmann und Andreas Haas, doch sie brachten das Runde nicht ins Eckige. Dies gelang einzig dem Ludwigshafener Marc-David Thau, der in der 84. Minute im Nachgang eines Neunkircher Eckballs das Tor des Tages erzielte. "Wir haben dann noch einmal alles nach vorne geworfen, aber an diesem Tag war der Torwart Peter Klug nicht zu bezwingen", musste Paulus feststellen.

Das Engagement stimmte, der Erfolg blieb aus. Für die Borussia bleibt zu hoffen, dass für die Fan-Aktion "Alte Liebe lebt" nicht das Gleiche gilt. Zusammen mit dem Förderverein der Borussia haben Anhänger ein eigenes Spendenkonto (IBAN: DE655919000003015 94003, BIC: SABADE5S) eröffnet, zudem starteten sie am Samstagvormittag eine Tour durch ganz Deutschland. Sponsoren stellten einen weißen VW Käfer (Baujahr 1961) in Borussia-Design zur Verfügung, mit dem Nicky Kassner und Jörg Eisenhuth eine Woche lang die Trainingsgelände von Bundesliga-Clubs anfahren und dort um Unterstützung für den finanziell angeschlagenen Traditionsclub werben.

Einen ersten Prominenten konnten sie schon vor der Abfahrt für sich gewinnen: Der frühere Manager von Bayer 04 Leverkusen, Reiner Calmund , signierte das Gefährt während eines Besuchs in Neunkirchen . Die erste Station erreichte der Käfer nach 700 Kilometern Fahrt noch am gleichen Tag: das Gelände des Bundesligisten Hertha BSC Berlin. Die gesamte Mannschaft - einschließlich des Managers Michael Preetz (früher Spieler des 1. FC Saarbrücken ) - unterschriebe auf dem Gefährt, das nach der Tour höchstbietend versteigert werden soll.

Infos zur Tour der Fans gibt es auf der Facebook-Seite von Borussia Neunkirchen .

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