Vernissage Von der Kunst zu sensibilisieren

Neunkirchen · Manches bleibt – unter diesem Motto stellt die Malerin Brunhilde Gierend in der ehemaligen Metzgerei Merscher in Neunkirchen aus.

 Die Malerin Brunhilde Gierend, Kleinottweiler, setzt in ihren Werken unterschiedliche Materialien wie Asche, Wachs, Steinmehle und Kreide zusammen mit Acrylfarben ein.

Die Malerin Brunhilde Gierend, Kleinottweiler, setzt in ihren Werken unterschiedliche Materialien wie Asche, Wachs, Steinmehle und Kreide zusammen mit Acrylfarben ein.

Foto: Volker Ammann

„Meine Bilder sind ein Versuch, das labile Sich-Befinden in einer instabilen Welt zu übersetzen. Dabei ist nicht die Abbildung des Sichtbaren das Ziel“, beschreibt Brunhilde Gierend ihre Arbeiten. Die 1943 in Homburg geborene Malerin lebt und arbeitet abwechselnd in Kleinottweiler und in Kaysersberg, Elsass. Ihre Werke stellt sie seit über 25 Jahren regelmäßig aus. In ihrer aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Manches bleibt“ zeigt Gierend Werke aus den letzten 13 Jahren. Initiator ist der Künstlerkreis Neunkirchen, deren Vorsitzende Annelie Scherschel-Freudenberger die Ausstellung eröffnete.

Bei Betrachtung der Bilder in der, für eine Galerie etwas ungewöhnliche Umgebung einer ehemaligen Metzgerei, wird deutlich, dass Gierend unterschiedliche Materialien in ihren Arbeiten miteinander verbindet: Asche, Wachs und Sand werden in Acrylfarben eingearbeitet, auch Steinmehle und Kreide kommen zur Anwendung. Farblich orientieren sich die Bilder überwiegend an Natur- und Erdtönen, was auf die Art der Ideensammlung Gierends hinweist: Auf ihren Spaziergängen in der Natur und im täglichen Leben beobachtet sie ihre Umgebung sehr genau und hält das Gesehene in ihrem Skizzenblock, den sie immer bei sich führt, fest. Die Skizzen werden mit anderen Notizen, Texten, Fotos und Materialien thematisch angeordnet und aufbewahrt. „Charakteristisch für meine Kompositionen ist der harmonische Zusammenklang gedämpfter Farben. Erdtöne dominieren als maßgebliche Akkorde, veranschaulichen in sinnlich adäquater Weise das Werden und Vergehen. Rhythmische Flächengliederungen sowie komplexe Oberflächenstrukturen bringen Vielfalt zum Ausdruck, wie sie als Prinzip der Natur, wie dem Leben eingeschrieben sind“, charakterisiert die Künstlerin ihre Arbeiten.

Ihre künstlerische Ausdrucksweise ist weitestgehend in der Abstraktion zu sehen, ist aber oft auch eine Reaktion auf eine konkrete Begebenheit. So hat Gierend zum Beispiel die Attentate auf die Redaktion von Charlie Hebdo und in der Diskothek Bataclan verarbeitet. Oder als Antwort auf die verheerenden Waldbrände in Südfrankreich im vergangenen Jahr. Das Gemälde mit dem Titel „Sprachlos“ zeigt Fragmente vom Meer und verbranntem Wald.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Oktober 2019, jeweils samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

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