Brand verursacht Millionenschaden

Neunkirchen · Hilferufe erwarteten die Feuerwehr bei einem Hausbrand am Samstag. Sie rettete sieben Menschen. Am frühen Sonntag dann ein Brand mehrerer Sattelschlepper, der die Wehr viele Stunden beschäftigte.

 Im Löschschaum versunken, versuchen die beiden Wehrleute, die immer wieder aufflammenden Kleiderballen bei dem Brand auf dem Gelände des Transport-Unternehmens Boudier abzulöschen. Mehrere Sattelzüge brannten völlig aus. Foto: Willi Hiegel

Im Löschschaum versunken, versuchen die beiden Wehrleute, die immer wieder aufflammenden Kleiderballen bei dem Brand auf dem Gelände des Transport-Unternehmens Boudier abzulöschen. Mehrere Sattelzüge brannten völlig aus. Foto: Willi Hiegel

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 Beim Brand in der Hospitalstraße hat die Wehr auch einen Vogel gerettet. Foto: CH. Benkert

Beim Brand in der Hospitalstraße hat die Wehr auch einen Vogel gerettet. Foto: CH. Benkert

Foto: CH. Benkert

Alle Hände voll zu tun hatte am Wochenende die Neunkircher Feuerwehr. Am Samstag rettete sie sieben Menschen in der Hospitalstraße, die durch einen Brand im Hausflur eingeschlossen waren. In den frühen Stunden des Sonntags eilten die Wehrleute in die Wellesweilerstraße. Dort brannten Sattelschlepper und beladene Auflieger auf dem Gelände des Transport-Unternehmens Boudier.

Der Kriminaldienst der Polizei spricht bei dem Brand auf dem Firmengelände von einem Schaden in Millionenhöhe. Das Feuer im Wohnhaus beziffern die Beamten mit 25 000 bis 30 000 Euro Schaden. Die Ermittlungen zur Brandursache waren gestern in beiden Fällen noch nicht abgeschlossen.

Von dramatischen Szenen in der Hospitalstraße spricht Feuerwehr-Pressesprecher Christopher Benkert. Der Einsatzbericht ist drehbuchreif: Samstagnachmittag, 14.45 Uhr. Beißender Brandrauch quillt aus einem Mehrfamilienhaus, einige Menschen sind vom Feuer eingeschlossen und rufen an den Fenstern um Hilfe, als die Feuerwehr Neunkirchen eintrifft. Vor dem Haus bringen Feuerwehrleute die Drehleiter in Stellung und beginnen mit der Rettung. Nach und nach werden die an den Fenstern um Hilfe Rufenden im Korb der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Durch den Hauseingang gehen Lebensretter mit Atemschutzgeräten in das Haus. Und auch sie holen mehrere Menschen aus Wohnungen und führen sie mit Fluchthauben geschützt durch den Brandrauch ins Freie. Unter den sieben Geretteten befindet sich auch ein Kleinkind. Rettungswagen sind vor Ort, Notärzte kümmern sich um die Leute. Die sieben Hausbewohner und ein Feuerwehrmann, der sich bei den Löscharbeiten leicht verletzt hat, müssen zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Das Feuer, erläutert die Wehr, war im Treppenhaus ausgebrochen. Dort standen Möbel und andere Gegenstände. Einige Hausbewohner hatten versucht, den Brand selbst zu löschen. Doch das gelang nicht. Nach den Löscharbeiten, berichtet Pressemann Benkert, konnten die Feuerwehrleute noch einen Vogel unversehrt aus einer der Dachwohnungen retten. Die Wehr war 46 Einsatzkräfte aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wellesweiler im Einsatz.

Ein Großaufgebot mit fast allen Neunkircher Wehren war am Sonntag in der Wellesweilerstraße im Einsatz. Von 85 Kameraden in der Spitze spricht Benkert. Gegen 4.30 Uhr lief der Alarm ein. Als die ersten Wehrleute auf dem Areal des Unternehmens eintrafen, standen vier Auflieger und Sattelzüge in Flammen. Die Lkw standen dicht an dicht. Ein fünfter hatte schon Feuer gefangen. Benkert: "Zum Glück gab es eine Lücke zu den weiteren Lastern." Das habe mitgeholfen, ein Übergreifen auf den gesamten Fuhrpark zu verhindern. Zwei Auflieger hatten dicht gepackte Alt-Kleider geladen, die schwer zu löschen waren. Die beiden anderen hatten Lebensmittel an Bord - unter anderem Grillgut.

Das THW Spiesen-Elversberg kam mit einem Radlader und zog Lkw-Teile auseinander, um das Löschen zu erleichtern. Die Polizei räumte eine nahe gelegene Diskothek. Mehrfach knallte es. Lkw-Reifen barsten in der Hitze. Viele Stunden war die Wehr im Einsatz.

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