SSV Wellesweiler Durchboxen in Zeiten der Pandemie

Wellesweiler · Die Boxer der SSV Wellesweiler bleiben dran und hoffen auf ein großes Fest zum 75. Geburtstag. Auch wenn ihnen die anhaltende Pandemie zusetzt.

 Die Wellesweiler Boxer und Abteilungsleiter Sandro Krüger (rechts), hier in Nicht-Corona-Zeiten, hoffen auf eine möglichst baldige Rückkehr in die Trainingshalle.

Die Wellesweiler Boxer und Abteilungsleiter Sandro Krüger (rechts), hier in Nicht-Corona-Zeiten, hoffen auf eine möglichst baldige Rückkehr in die Trainingshalle.

Foto: Stefan Holzhauser

Boxen gehört in der Region Neunkirchen zu den traditionsreichsten Sportarten. Immer wieder gab es überregionale Erfolge, die das Ergebnis von großem Trainingspensum sind. Nicht anders sieht es bei den Boxern der SSV Wellesweiler aus, deren Abteilungsleiter der 31-jährige Sandro Krüger ist. Er war bereits im Alter zwischen acht und 18 Jahren aktiv, ehe er nach einer fünfjährigen Pause mit 23 wieder einstieg.

„Wir sind eine rührige Abteilung mit aktuell ungefähr 110 Mitgliedern. Es gibt auch zehn bis zwölf Boxer, die richtig in den Ring steigen. Davon gehören alleine neun der U18 an“, berichtet Krüger und ergänzt: „Bei uns kann man sich aber auch nur einfach fit halten – auch dafür ist Boxen mit seinen vielfältigen Übungen eine perfekte Sportart. Besonders stolz sind wir auf unsere vielen Kinder. Sie bringen frischen Wind in den Verein hinein.“ Auch der Boxabteilung in Wellesweiler hat die lang anhaltende Corona-Pandemie stark zugesetzt. In der Turnhalle der Grundschule Wellesweiler, wo ansonsten die Boxer dienstags, mittwochs und freitags ihrem Hobby nachgingen, ist mittlerweile ein Corona-Testzentrum für die Schule entstanden.

„Sobald es wieder losgehen kann, dürfen wir jedoch in die große Sporthalle in unmittelbarer Umgebung ausweichen. Dort müssen wir zwar auch aufgrund fehlender Haken für die Boxsäcke etwas improvisieren, aber es ist natürlich besser als nichts. Aktuell dürfen wir dort aber eh noch nicht rein“, sagt der Abteilungsleiter. Dies hindert die Wellesweiler Boxer jedoch nicht daran, den Mitgliedern andere sportliche Angebote zu unterbreiten.

„Von Beginn der Pandemie an hat es über die modernen Medien individuelle Trainings- und Ernährungspläne gegeben. Und natürlich haben wir auch im Außenbereich etwas angeboten. Auf dem Sportplatz in Wellesweiler kann man ja unter anderem in voneinander abgetrennten Kleingruppen beispielsweise Seilspringen und Hanteltraining anbieten. Aber selbstverständlich gilt auch für unsere Sportart, dass ein Training in der Halle einfach die effektivsten Möglichkeiten bietet“, betont der 31-Jährige im Gespräch mit der SZ.

Wann der Großteil der Boxer wieder in einer Sporthalle trainieren darf, weiß Krüger nicht. „Ich hoffe natürlich, dass dies so schnell wie möglich der Fall sein wird, kann aber auch nicht in eine Glaskugel hineinschauen. Das Impfen sollte uns auf jeden Fall auch voranbringen. Und ansonsten tun wir einfach alles derzeit Machbare, um die notwendigen Hygienemaßnahmen einzuhalten“, sagt der Abteilungsleiter. Er möchte an dieser Stelle die „Treue der Mitglieder“ loben. Sie würden der Boxabteilung auch in „diesen schweren Zeiten die Stange halten, was mit Sicherheit nicht alltäglich ist“. Die anhaltende Pandemie sorgt bei den Vereinen jedoch nicht nur in Sachen Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten für eine ziemliche Planungsunsicherheit.

Bei den Wellesweiler Boxern steht auch im kommenden Jahr mit dem 75-jährigen Bestehen ein ganz besonderes Ereignis außerhalb des Rings an. „Im Juni 2022 hoffen wir darauf, dieses Jubiläum in der Gebläsehalle Neunkirchen feiern zu dürfen. Aber natürlich müssen wir aufgrund von Corona zweigleisig planen. Sollte es im kommenden Jahr nichts mit der Feier werden, wollen wir alles 2023 nachholen“, gibt der 31-Jährige einen Einblick in die aktuellen Jubiläumsplanungen des Vereins.

Etwas mehr Planungssicherheit hätten momentan nur die vier Wellesweiler Saarland-Kaderathleten der SSV Wellesweiler. „Sie dürfen nun ab der kommenden Woche jeweils mit negativem Corona-Test an der Saarbrücker Sportschule trainieren. Dort kommen dann ungefähr 15 Kaderathleten des gesamten Saarlandes zusammen. Wir freuen uns sehr, dass Kadertraining unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen wieder möglich ist“, sagt der Abteilunsleiter.

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