Geschätzt 250 von 450 Zuschauern waren am Samstag Fans von Borussia Neunkirchen . Trotz numerischer Überzahl auf den Rängen verlor Fußball-Oberligist am Samstag das Spitzenspiel beim SC Hauenstein mit 0:2 (0:0). Und damit auch die Tabellenführung an den SC. Als Schiedsrichter Mario Schmidt vom SV Neunkirchen-Steinborn um 17.17 Uhr zum Schlusspfiff blies, feierten die Hauensteiner Spieler mit einem gemeinsamen Tänzchen. Die Borussen sanken dagegen enttäuscht zu Boden. Ein schneller Blick auf die Tabelle verriet, dass Neunkirchen bis auf Rang fünf zurückgefallen ist - so eng geht es derzeit an der Spitze zu.

In der Anfangsphase der Partie hatten es die Saarländer ihrem wieder einmal starken Schlussmann Sebastian Flauss zu verdanken, dass es beim 0:0 blieb. So rettete der Torwart zunächst reaktionsschnell gegen den Ex-Homburger Robin Vogtland (8. Minute), um wenig später in höchster Not den Ball bei einem Schuss von SC-Kapitän Patrick Brechtel an den linken Pfosten zu lenken (9.). Anschließend verflachte die Partie, wobei die Gäste in der Offensive kaum einmal Akzente setzen konnten.

Im zweiten Durchgang hatten die Borussen zunächst Vorteile. Trainer Daniel Paulus wechselte mit Andy Steis und Markus Schmitt zwei neue Offensivkräfte ein. Und Steis wäre dann auch fast das 1:0 gelungen, als er am Ex-Neunkircher Sebastian Grub im Tor der Hausherren scheiterte (60.).

Rote Karte für Mbote

Zehn Minuten später sahen dann die Zuschauer die spielentscheidende Szene: Neunkirchens Espoire Lenda Mbote brachte nach einem langen Ball im eigenen Strafraum Alexander Zimmermann zu Fall. Der Unparteiische zögerte keine Sekunde, entschied auf Strafstoß und zeigte Mbote wegen Notbremse die Rote Karte. Max Knorn lief an und traf unten links zum 1:0 (71.). Nachdem Schmitt völlig freistehend an Grub gescheitert war, machte auf der anderen Seite Brechtel mit einem sehenswerten Schuss aus halblinker Position ins rechte Eck alles klar (85.).

"Der Sieg war letztlich verdient", meinte Borussen-Trainer Paulus und ergänzte: "Zu Beginn des Spiels sind wir ganz schlecht reingekommen. Bei der Elfmeter-Situation hat mein Innenverteidiger ganz klar geschlafen und die Innenbahn aufgemacht. Dann rennt er dem Zimmermann in die Hacken rein. Der Elfmeter war klar berechtigt. Ob man aber noch Rot ziehen muss, ist strittig." Bei seinem Co-Trainer und Innenverteidiger Andreas Backmann hielt sich die Enttäuschung in Grenzen: "Wir sind jetzt in der Tabelle drei Punkte hinter Hauenstein . Unser Anspruch ist sowieso nicht, Erster zu sein."