Bei Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen muss in den beiden nächsten Tagen eine Entscheidung darüber fallen, ob - und wenn ja wie - es weitergeht. Die Spieler haben dem Vorstand eine Frist gesetzt, die morgen abläuft. Bis dahin soll geklärt sein, ob die endgültige Insolvenz abgewendet werden kann und die Borussen bis zum Saisonende regulär am Spielbetrieb der Oberliga teilnehmen können.

Psychische Belastung extrem hoch

Neunkirchens Leistungsträger Mefail Kadrija sagt: "Alle Spieler hoffen, dass es hier bei der Borussia für sie weitergehen kann. Man hört die ganze Zeit, dass es gut aussieht. Die Deadline läuft jetzt definitiv am Mittwoch ab." Er ergänzt: "Die psychische Belastung war und ist für uns Spieler extrem hoch. Ich finde den Verein einfach nur überragend, sonst wäre ich auch schon längst weg. Falls es weitergeht, bleibe ich."

Der Sport-Vorsitzende Adetunji Adeyemi meinte am Samstag nach der ersten Saison-Niederlage vor 340 Zuschauern im Ellenfeld gegen Aufsteiger FC Karbach (0:2): "Nun ist Insolvenzverwalter Marc Herbert am Zug. Er muss bis spätestens am Mittwoch eine Aussage tätigen, wie es in finanzieller Hinsicht genau aussieht. Man wird sehen, ob er den Spielern die Freigabe erteilt." Dies hatte der Rechtsanwalt allen Spielern in der Öffentlichkeit zugesichert. Adeyemi hat dafür nur wenig Verständnis: "Mittlerweile werden wieder die Gehälter bezahlt, und die Spieler haben hier alle gültige Verträge unterschrieben. Warum soll man den Spielern die Freigabe erteilen, solange die Insolvenz noch nicht eröffnet ist? Wir würden dann praktisch von heute auf morgen ohne Mannschaft dastehen. Was macht das für einen Sinn?"

Heute empfängt die Borussia um 18.30 Uhr Regionalliga-Absteiger TuS Koblenz im Ellenfeld. Bleibt zu hoffen, dass es nicht das letzte Oberliga-Spiel für längere Zeit sein wird.