Mit einem 1:0 (1:0) über Borussia Neunkirchen feierte der SV Röchling Völklingen am Dienstagabend vor 780 Zuschauern seinen ersten Saisonsieg. 85 Minuten lang war Völklingen die klar spielbestimmende Mannschaft. Während Gästetrainer Daniel Paulus fast der gleichen Formation, wie gegen Idar-Oberstein vertraute (nur Espoire Lenda Mbote rückte für Andy Steis ins Team), krempelte Röchling-Trainer Günter Erhardt die Defensive nach dem schwachen Auftritt beim 0:2 bei der SV Elversberg II komplett um. Mit Erfolg: Die Defensive stand bombensicher, der Ex-Borusse Athanasios Noutsos zeigte als Spielmacher seine bisher stärkste Leistung im Röchling-Dress.

Die Neunkircher schossen vor der Pause nicht einmal aufs Tor. Ganz anders die Gastgeber, die schon früh sehr gute Torchancen hatten. Nachdem die Völklinger sechs Gelegenheiten versiebt hatten, wurde ihr Offensivfußball in der 44. Minute belohnt: Noutsos schaufelte einen Freistoß in den Strafraum, Xavier Novic stieg hoch und köpfte trotz Bedrängnis aus neun Metern zum 1:0 unter die Latte. Der zur Pause ausgewechselte Neunkircher Jens Kirchen meinte: "Wir haben Angsthasenfußball gespielt. Unser Torwart hatte mehr Ballkontakte, als jeder Feldspieler."

In der zweiten Hälfte ging Neunkirchen anders zu Werke. Jetzt wurde aufs Tempo gedrückt. Völklingen blieb aber immer mit schnellen Kontern hochgefährlich. In der 80. Minute sah Völklingens Andelo Srzentic wegen Ballwegschlagens die Ampelkarte. Danach kam Röchling überhaupt nicht mehr hinten raus. Neunkirchen schien die Partie - wie gegen Idar-Oberstein - tatsächlich noch mal drehen zu können. Zwei Riesenchancen gab es: Andreas Backmanns Schuss wurde auf der Torlinie abgeblockt (91.). Und Faruk Ljaics Kopfball aus kurzer Distanz wehrte Torwart Sebastian Buhl ab (94.). "Völklingen hat verdient gewonnen, wir haben heute insgesamt zu wenig gemacht und zu wenig Torchancen rausgespielt", sagte Borussen-Stürmer Andreas Haas. Auch Trainer Daniel Paulus gab zu: "Die drei Punkte für Völklingen waren verdient. In der ersten Halbzeit haben wir Alibifußball gespielt." Der FC Hertha Wiesbach hat am Dienstag in der Fußball-Oberliga einen Auswärtserfolg knapp verpasst. Gegen den SC Idar-Oberstein stand nach Abpfiff ein 2:2. Wiesbach hatte im ersten Durchgang vor 300 Zuschauern die besseren Chancen - geriet aber unglücklich in Rückstand. Hertha-Verteidiger Jeremy Groß hatte den Ball nach einer flachen Hereingabe ins eigene Tor abgelenkt (35. Minute). Wiesbach zeigte Moral und kam im zweiten Durchgang durch einen Freistoß von Björn Recktenwald zum Ausgleich (63).

Die Gäste hätten nachlegen können, doch Matthias Krauß traf nur die Latte. Kurz vor Schluss fiel dann aber doch der Führungstreffer für Wiesbach. Wieder war Björn Recktenwald per Freistoß erfolgreich (89.). Doch im direkten Gegenzug gelang der Heimelf der erneute Ausgleich. Ein verunglückter Fernschuss fiel Idars Tim Eckstein vor die Füße, der aus kurzer Distanz zum Endstand traf (90.).

Hertha-Trainer Heiko Wilhelm sagte: "Die Jungs haben eine Menge investiert. So ein Spiel zuerst umzubiegen und dann in letzter Sekunde doch wieder den Ausgleich zu kassieren, ist im ersten Moment ein bisschen enttäuschend." Mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien hat Wiesbach dennoch einen starken Saisonstart hingelegt.

Die zweite Mannschaft der SV Elversberg hat am Dienstag beim SV Gonsenheim hingegen eine klare Niederlage einstecken müssen. Die SVE II, die mit zwei Siegen zum Auftakt in die Saison gestartet war, verlor im Mainzer Stadtteil nach Toren von Babak Keyhanfar (20. Minute), Arif Güclü (45. 87.) und Damir Bektasevic (62.) mit 0:4.