Welt-Sepsis-Tag Wenn eine Blutvergiftung nicht rechtzeitig erkannt wird

Kreis Neunkirchen · Sepsis zählt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Jährlich erkranken rund 280 000 Menschen daran. Fast jeder vierte Patient stirbt. Darauf weist die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am gestrigen Donnerstag hin.

Eine Sepsis, umgangssprachlich Blutvergiftung genannt, entwickelt sich meist aus einer Infektion, zum Beispiel einer infizierten Wunde oder einer Lungenentzündung. Auslöser sind Krankheitserreger ‒ häufig Bakterien, aber auch Viren und Pilze ‒, die in den Körper eingedrungen sind. Dank Abwehrkräften des Körpers bleibt die Infektion normalerweise lokal und heilt aus. „Es kann jedoch passieren, dass sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet“, sagt Heiko Raber vom Serviceteam der KKH in Neunkirchen. Dann werden Erreger von einem Entzündungsherd über die Blutbahnen in den ganzen Körper gepumpt und der Organismus so mit Giftstoffen infiziert. Die Folge: Versagen lebenswichtiger Organe wie Herz und Nieren. Die Sepsis kann lebensbedrohlich sein.

Fachleute schätzen, dass die Sepsis bei einem Drittel der Patienten zunächst nicht erkannt wird. Sie kann sich rasch innerhalb von Stunden und Tagen entwickeln. Damit geht im Ernstfall entscheidende Zeit verloren, in der immer mehr Organe nicht mehr funktionieren.

„Eine Blutvergiftung zu erkennen, ist nicht so leicht“, weiß Heiko Raber. „Denn sie geht einher mit mehrdeutigen Symptomen wie hohem Fieber, Schüttelfrost, Schwächegefühl, auch Verwirrtheit, erhöhtem Puls und beschleunigter Atmung.“ Entscheidend ist, sofort einen Arzt zu rufen. Denn je schneller behandelt wird, desto eher kann Leben gerettet werden. So können ernste Spätfolgen vermieden werden, wie Muskelschwäche, Bewegungsstörungen oder Nervenschäden. Erhöhtes Risiko für eine Sepsis besteht für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, für Frühgeborene und Kleinkinder, frisch Operierte sowie für Ältere.

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