„Bisher gab es keinen Teamgeist“

Neunkirchen · Borussia Neunkirchen steckt mitten im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga. Nun soll ein Motivationstrainer helfen.

 Motivationstrainer Achim Steffes (ganz rechts) hat unter der Woche mit der Mannschaft von Borussia Neunkirchen gearbeitet. Ziel: voll motiviert in den Kampf um den Klassenverbleib. Foto: Thomas Burgardt

Motivationstrainer Achim Steffes (ganz rechts) hat unter der Woche mit der Mannschaft von Borussia Neunkirchen gearbeitet. Ziel: voll motiviert in den Kampf um den Klassenverbleib. Foto: Thomas Burgardt

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Mit einem neuen Team will Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen zurück in die Erfolgsspur. Und das im doppelten Sinne: Zum einen soll die Mannschaft des abstiegsbedrohten Traditionsvereins zu einem neuen Teamgeist finden. Zum anderen gibt es vor dem Ligaspiel gegen TuS RW Koblenz, das an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Ellenfeldstadion angepfiffen wird, ein neues Team neben dem Team.

Dass Rainer Lauffer das lange vakante Amt des Sportvorstands übernommen hat und Christoph Riehm die neue Position des "Teammanagers" bekleidet, ist bekannt. Hinzu kommen der neue Jugendleiter Nils Meisenberger und Motivationstrainer Achim Steffes, der die Mannschaft im Laufe der Woche in Extra-Sitzungen neu zu motivieren suchte: "Es geht um die Frage: Haben die Spieler Bock, oder haben sie keinen Bock? Bisher gab es keinen Teamgeist", findet Steffes. Der selbstständige Hypnotiseur und Motivationstrainer wurde vom Verein engagiert, um das Team, das nahezu in gleicher Besetzung Vierter wurde, im Abstiegskampf zu alter Stärke zu bewegen. Er habe der Mannschaft klargemacht, dass sie "für sich selbst und ihre Lage verantwortlich ist. Nur Herzblut und Leidenschaft sorgen für Motivation. Das muss von jedem Einzelnen selbst kommen."

Dafür, dass es künftig rund um die Mannschaft auch neben dem Spielfeld geordneter läuft, ist Teammanager Christoph Riehm (früher SVGG Hangard) zuständig. Er kümmert sich derzeit um die Kaderzusammenstellung für die nächste Saison. "Wir wollen einen guten Oberligakader zusammenstellen, um im Falle des Abstiegs um den direkten Wiederaufstieg mitspielen zu können", sagt Riehm und verkündet, dass etwa 80 Prozent der aktuellen Mannschaft den Schritt in die Saarlandliga mitgehen würden.

Dazu sollen Neuzugänge her: Zwei davon stehen bereits fest: Defensivmann Jannik Nagel (24 Jahre) kommt vom Ligakonkurrenten FK Pirmasens II und Stürmer Tim Klein (19) von Saarlandligist SV Elversberg II. Riehm weiß: "Wir müssen gut arbeiten, um anerkannt zu werden. Das ist allerdings nicht in zwei, drei Monaten zu machen." Mit "wir" meint Riehm auch Rainer Lauffer, der lange und erfolgreich im Vorstand des FC Palatia Limbach wirkte. "Ich habe mir Anfang des Jahres über zwei, drei Wochen ein Bild von Martin Bach und Michael Krebs gemacht, die, salopp gesagt, die Kirche vor dem Dorf gerettet haben. Aber das Dorf nicht", findet Lauffer: "Das Dorf steht mittlerweile auf verbrannter Erde. Ich war schon baff, als ich nach 20 Jahren Tätigkeit bei einem gut geführten Verein die Situation bei der Borussia vorfand."

 Christoph Riehm plant die neue Borussen-Mannschaft. Foto: rp

Christoph Riehm plant die neue Borussen-Mannschaft. Foto: rp

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"Im Moment besteht die Borussia fast nur aus einer ersten Mannschaft, die ihr Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen abliefert", sagt Lauffer. Er hat klare Vorstellungen: "Wir brauchen Spieler aus dem unmittelbaren Umfeld. Ich akzeptiere es nicht, dass wir Spieler haben, die 120 Kilometer Anfahrt zum Training haben." Für seine Aussagen bekommt er nicht immer Applaus. Aber er verspricht: "Ich stehe für ein offenes Visier und Gradlinigkeit."

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