Bilder als Mahner zum Frieden

Neunkirchen · Eindringliche Schilderungen von Zeitzeugen, Soldatenschicksale und Zeitdokumente wurden in der Ausstellung „VDK – Spurensuche“ zusammengetragen. Schüler zeigten sich beeindruckt von der Schau.

 Doris Deutsch zeigt Original-Feldpostbriefe ihres Vaters. Foto: Schule/Peifer

Doris Deutsch zeigt Original-Feldpostbriefe ihres Vaters. Foto: Schule/Peifer

Foto: Schule/Peifer

. Die Wanderausstellung "VDK - Spurensuche" gastiert am Gymnasium am Steinwald. Sie wird am Mittwoch, 24. Februar, um 9.30 Uhr eröffnet. Die Ausstellung widmet sich auf 24 Schautafeln dem Schicksal von fünf deutschen Soldaten und ihren Angehörigen im Zweiten Weltkrieg und möchte damit in den heutigen politisch unruhigen Zeiten einen Beitrag zur Friedenspädagogik leisten. Als Ehrengast an der Eröffnung wird neben Landrat Sören Meng und Bürgermeister Jörg Aumann Doris Deutsch, die Witwe des 2011 verstorbenen Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch, teilnehmen, teilt das Gymnasium am Steinwald mit. Eine der Tafeln beschäftigt sich nämlich mit dem Leben und dem Schicksal ihres Vaters Ernst Paul Kurz.

"Historisches Lernen ist immer auch interkulturelles Lernen", sagt Alexander Besch. Er ist Fachleiter für Geschichte an dem Neunkircher Gymnasium. "Die Beschäftigung mit vergangenen Zeiten und vor allem mit den Schicksalen von Menschen hilft im Umgang mit dem Fremden und bei der Einübung von Toleranz und Empathie. Daher gewinnt gerade das historische Lernen in der momentanen Zeit unglaublich an Bedeutung, und diese Ausstellung kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten!" Schüler des 11er-Kurses Geschichte, die die Ausstellung schon vor der Eröffnung in Augenschein genommen haben, zogen bereits ein positives Fazit. So betonten Yannik Haungs und Katarina Zivkovic die prägende Kraft des Zweiten Weltkriegs für die Zeitgeschichte Deutschlands und lobten die Ausstellung: "Die Biografien helfen beim besseren Verständnis dieser schrecklichen Zeit." "Die beispielhafte Darstellung der Schicksale deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg berührt einen wesentlich stärker als die unpersönlichen Darstellungen in Geschichtsbüchern", schilderte Malin Hense ihre Eindrücke.

"Lasst Euch nicht hineintreiben in Hass und Gewalt gegen andere Menschen! Lernt miteinander zu leben, nicht gegeneinander": Um dieses Lebensmotto ihres Mannes Alex Deutsch weiterzutragen, wird Doris Deutsch bereits im Vorfeld der Ausstellungseröffnung über das Leben und Wirken ihres Mannes vor den Schülern der Klassenstufe 9 des Gymnasiums am Steinwald referieren. Begleitet wird sie dabei von Werner Hillen, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Saar des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), dessen Organisation sich der Friedenspädagogik verschrieben und die Wanderausstellung entwickelt hat.

Nach eingehender unterrichtlicher Beschäftigung mit der Geschichte des Nationalsozialismus, zu der die Ausstellungseröffnung den Startpunkt markiert, werden die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 im Frühjahr zudem das elsässische Konzentrationslager Natzweiler/Struthof besuchen.

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