VHS Neunkirchen „Bewährtes mit Neuem kombinieren“

Neunkirchen · Stillstand bedeutet Rückschritt. Deshalb hat die Neunkircher VHS-Leiterin reichlich Ideen für die Zukunft.

 VHS-Leiterin Elke Leonhardt-Jacob präsentiert mit dem hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter Thomas Haffner das neue Programm.

VHS-Leiterin Elke Leonhardt-Jacob präsentiert mit dem hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter Thomas Haffner das neue Programm.

Foto: VHS/Mario Haffner

Noch ist der Sommer in vollem Gange – trotzdem geht es kommende Woche wieder los, die Schule beginnt und mit ihr auch das Semester bei der Volkshochschule. Wie in jedem Jahr ist das Programm der Volkshochschulen (VHS) eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Wir haben mit der Leiterin der Neunkircher VHS, Elke Leonhardt-Jacob, über das neue Programm gesprochen. Das Heft ist gerade druckfrisch an die einzelnen Stellen wie Banken, Saarpark-Center, NVG-Geschäftsstelle, verteilt worden oder wird verschickt. Natürlich ist das Programm auch online einsehbar.

Es ist ja noch sehr neu, dass die VHS Kurse während der Sommerferien abhält. Deshalb – bevor wir zum neuen Programm kommen – die Frage: Wie sind die Sommerkurse gelaufen? Wird man mit diesen Ferienkursen weitermachen, sie eventuell noch erweitern?

Elke Leonhardt-Jacob: Gerade ist unsere letzte Sommerferienfreizeit für Kinder, der Zirkus-Workshop, zu Ende gegangen. Einige sind bereits „Wiederholungstäter“, weil es ihnen in unseren früheren Workshops so gut gefallen hat. Daran möchten wir auch in der Zukunft anknüpfen, deshalb werden Themen, die gut ankommen, auch immer wieder in unserem Angebot auftauchen. In den Herbstferien bieten wir neu einen Theater-Workshop für Kinder an und auch Ostern 2019 ist schon in Planung. Im Vordergrund steht, dass die Kinder Spaß haben und spielerisch neue Erfahrungen machen können, … und, dass die Themen gut zu Neunkirchen passen. Auch aus den Erwachsenenkursen heraus wurde jetzt mehrfach die Bitte geäußert, doch die lange Sommerpause mit interessanten Veranstaltungen zu überbrücken. In diesem Semester gab es bereits einige Studienfahrten und Gymnastikkurse. Mir schwebt im Kopf, dies für den Sommer 2019 auszubauen.

Mit dem Schulanfang beginnen
in der Regel auch die VHS-Kurse. Wie viele gibt es dieses Jahr,
verteilt auf welche Gebiete und
in welcher Zahl?

Leonhardt-Jacob: Unser Heft wird am 8. und 9. August ausgefahren und liegt dann in der VHS in der Marienstraße 2 sowie in Geschäften und Arztpraxen in Neunkirchen aus. Auch über unsere Homepage www.nk-vhs.de ist es ab sofort zu finden. Anmeldungen, ob online oder über Anmeldeformulare, sind natürlich bereits jetzt möglich. Start des Wintersemesters ist dann am 10. September, wenige Kurse beginnen auch schon etwas früher. Es sind knapp 200 Kurse und Einzelveranstaltungen oder Studienfahrten: im Bereich Gesellschaft 30, im Bereich EDV und Beruf 18, im Bereich Sprachen 38, im Bereich Gesundheit (Entspannung, Bewegung und Genuss) 68, im Bereich Kultur 18, acht Studienfahrten beziehungsweise -reisen, elf Kinder- und Jugendlichenkurse, davon sechs zusammen mit der Städtischen Galerie im Kinder- und Jugendatelier. Gerade der Bereich Gesundheit boomt mit unterschiedlichsten Angeboten, aber auch im EDV-Bereich haben wir unser Angebot mit einer Mischung aus Altem und Neuem und einem technisch sehr gut ausgerüsteten EDV-Zentrum gesteigert.

Gibt es wesentliche Veränderungen im Programm –wenn ja, welche?

Leonhardt-Jacob: Grundsätzlich wird das Programm immer vielfältiger, es soll für jeden etwas dabei sein: von einer Waldexkursion mit dem Förster für die ganze Familie über EDV-Kurse für Beruf beziehungsweise für Senioren bis zu einem Kurs „Sportbootführerschein“. Wir kooperieren zunehmend mit Partnern, um gemeinsam unsere Angebote zu erweitern, so beispielsweise ein Kurs für Frauen, den wir mit der Gleichstellungsbeauftragten der Kreisstadt Neunkirchen anbieten, oder Sprachkurse Englisch und Französisch für den Beruf, die wir zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft bewerben. Ein Kurs liegt mir noch besonders am Herzen: Wir wollen nach längerer Pause wieder einen Kurs „Kreatives Schreiben für Anfänger“ anbieten, die Teilnehmer präsentieren ihre Werke dann in der Vorweihnachtszeit in einer kleinen Lesung in der Stadtbibliothek im KULT.

Es gab/gibt ja auch verschiedene Theaterkurse – kommt sich das
Angebot da denn nicht mit
einem ähnlichen Angebot der
Musical-Schule in die Quere?

Leonhardt-Jacob: Die Musical-Schule und die VHS sind ja beides Organisationen unter dem Dach der Neunkircher Kulturgesellschaft. Wir sprechen uns gegenseitig ab, der Theater-Workshop setzt beispielsweise altersmäßig vor dem Workshop der Musical-Schule an.

In welchen Bereichen kann man die nächsten Jahre noch mit Veränderungen rechnen?

Leonhardt-Jacob: Hinsichtlich unserer Angebote werden wir weiterhin Bewährtes mit Neuem kombinieren: also Kurse, die gut ankommen, beibehalten und neue Angebote, die im Trend liegen, aufnehmen. So ist unser Programm immer in Bewegung. Damit wollen wir viele Adressatengruppen mit einem breitgefächerten Kurskanon ansprechen … und natürlich begeistern. Bereits in den zurückliegenden Monaten hat sich auch einiges im VHS-Zentrum getan, es ist heller und moderner geworden. Auch diesen Weg möchten wir weitergehen, sodass sich die Teilnehmer im VHS-Zentrum wohlfühlen. Auch die Qualität der Kursleiter und dass wir unsere Kunden gut beraten, ist uns sehr wichtig. Und natürlich muss man sein Angebot auch interessant bewerben – hier steht beispielsweise eine moderne Homepage ganz oben auf der Liste.

Wie sieht es eigentlich aus bei den Kursleitern? Kann da alles Erforderliche abgedeckt werden, gibt es ein Manko? Und wie finden Sie die Kursleiter eigentlich, wo kommen sie her und wie ist der Altersdurchschnitt?

Leonhardt-Jacob: Kursleiter gewinnen wir auf unterschiedlichste Weisen: durch Empfehlungen anderer Institutionen, durch aktives Ansprechen von unserer Seite aus oder im Rahmen von Initiativbewerbungen von Interessierten. Dabei sind uns, wie bereits erwähnt, die Kompetenzen der Dozenten wichtig, d.h. sowohl die Fachkenntnisse als auch die didaktischen Fähigkeiten. Und natürlich streben wir auch eine gute altersmäßige Durchmischung an. Wir haben jetzt schon Dozenten zwischen Ende der 20er bis über 80 Jahre, die die Teilnehmer „mitreißen“, sodass es allen Spaß macht. Für das Wintersemester kooperieren wir auch bei der Dozentenwerbung mit anderen Institutionen und können dadurch weitere neue Kurse und Veranstaltungen auf Spitzenniveau anbieten. Aber gute Dozenten hat man nie genug … ich freue mich immer über neue Bewerbungen – gerade auch im Fremdsprachenbereich, im EDV-Bereich oder für Bewegungskurse.

Gibt es Veranstaltungen, auf die
Sie selbst sich ganz besonders
freuen, die Sie vielleicht auch selbst besuchen werden?

Leonhardt-Jacob: Ich habe im vergangenen Semester an zwei Bewegungskursen als „Ersatzperson“ teilgenommen, das hat mir sehr viel Spaß gemacht und als Teilnehmerin hat man auch nochmals einen anderen Blick auf den Kurs. Natürlich gehe ich auch in die eine oder andere Veranstaltung oder den ein oder anderen Kurs, um zu schauen, wie es läuft, gerade auch, wenn das Angebot neu ist. Aber leider fehlt mir die Zeit, dies so intensiv zu machen, wie ich wollte. Denn das nächste Semester steht mit der Planung auch schon wieder vor der Tür und die Volkshochschule wird zertifiziert werden. Das bedeutet auch nochmals für uns alle einen großen Schritt hinsichtlich laufender Qualitätssicherung.

Wie sieht es aus mit der Konkurrenz? Finden da Absprachen statt? Und wie sehen Sie die VHS Neunkirchen da aufgestellt?

Leonhardt-Jacob: Auch hier bin ich sehr für Kooperationen, ich stehe beispielsweise in einem engen Kontakt mit den VHS-Kollegen im Saarland, insbesondere mit Hans-Jürgen Schäfer von der Kreisvolkshochschule Neunkirchen, mit der zusammen wir Brotbackkurse anbieten. Auch mit Anne Schmidt von der Katholischen Familienbildungsstätte Neunkirchen tausche ich mich aus, wir planen sogar ein gemeinsames Angebot zusammen mit weiteren VHSen ab dem Wintersemester 2019. Also für gute ausgewogene Kooperationen bin ich immer zu haben.

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