Besuch im historischen Industrie-Gemäuer

Illingen. Die Gemeinde hatte bei der großen Auftaktveranstaltung zu dem umfassenden Bürgerprojekt im Rahmen von ExWoSt (Experminentieller Wohnungs- und Städtebau) diese Führungen versprochen. Die Bürger zeigten großes Interesse

 Da gibt es noch viel aufzuräumen. Eindringlinge haben viel Schaden angerichtet.Fotos: Boewen-Dörr

Da gibt es noch viel aufzuräumen. Eindringlinge haben viel Schaden angerichtet.Fotos: Boewen-Dörr

Illingen. Die Gemeinde hatte bei der großen Auftaktveranstaltung zu dem umfassenden Bürgerprojekt im Rahmen von ExWoSt (Experminentieller Wohnungs- und Städtebau) diese Führungen versprochen. Die Bürger zeigten großes Interesse. Es musste im Vorfeld viel organisiert werden: Helme und Lampen mussten bestellt werden, die gröbsten Verunreinigungen beseitigt und Gefahrenquellen aus dem Weg geräumt, sowie Gefahrenzonen abgesichert werden. Als kompetenter Führer durch das Gelände stand Heinz Klos zur Verfügung, der 25 Jahre im Verwaltungsgebäude gearbeitet hatte. Ihm zur Seite standen die Mitarbeiter der Gemeinde Ludger Wolf, Annette Ladewig, Kornelia Straub sowie Edgar Dahm und Dieter Scholl, beide ehemalige Beschäftigte der Firma Höll. Sie konnten im Verlaufe der Führung mit einigen Anekdoten begeistern. Neben dem Verwaltungsgebäude konnten Laderampen und Waschhallen besichtigt werden. Gerade im Bereich der Laderampen wurde deutlich, dass es die Topografie nicht einfach macht, die Verbindung zur Hauptstraße herzustellen.Im 130 bis 140 Jahre alten ehemaligen Hohlweck-Gebäude war Treppensteigen angesagt. Im fünften Stock wurden die Teilnehmer dafür aber mit einer prächtigen Sicht auf die Ortsmitte belohnt. Aus Sicherheitsgründen konnten die Besucher das Dach des Gebäudes nicht mehr besteigen.

Dem historischen Bauwerk sind jede Menge Anbauten, Umbauten und Einbauten zu einem Labyrinth aus Hallen und Sälen angefügt. Ehemalige Vorrats-, Lager-, Kühl-, Gefrier-, Ausbein-, Räucher-, Verarbeitungs-, Verpackungs- und Auslieferungsräume reihen sich aneinander - für den Laien das reinste Wirrwarr. Schließlich wurde es dunkel: Lange Gänge führten in alte Gewölbe, die keinerlei Tageslicht durchlassen und eine gleichmäßige Lagertemperatur von vier bis acht Grad Celsius vorhalten. Sie dienten der ehemaligen Brauerei zum Lagern ihrer Bierfässer.

Klos und Dahm zeigten hier sogar einen ehemaligen in den Felsen gehauenen Gang, der angeblich bis zum Bahnhof führte. Zuletzt zeigte das Team die ganz am Süden gelegenen Werkstätten. Eine Autowerkstatt, eine Schlosserei und eine Messerschleiferei waren auf dem Firmengelände mit untergebracht. In diesen Firmengebäuden wurde von Vandalen einiges zerstört. In Ergänzung zu den Ausführungen von Heinz Klos informierten Ludger Wolf und Andrea Berger über die Historie und den Stand der derzeitigen Planungen zur Entwicklung des Geländes. "Die Bürger haben Gelegenheit, die Entwicklung der Ortsmitte mitzugestalten", erinnerte Ludger Wolf. Denn noch sei nichts entschieden. Nach der Sommerpause, wenn die Fragebögen, die von den Bürgern eingereicht wurden, auswertet seien und die Einzelbefragungen stattgefunden hätten, werde die Gemeinde zu Werkstätten mit Feinabstimmung einladen. "Die Bürger haben Gelegenheit,

die Entwicklung

der Ortsmitte mitzugestalten."

 Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Industriebrache.

Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Industriebrache.

Ludger Wolf, Gemeinde Illingen

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