Gäste aus der Ferne Besuch aus der Partnerdiözese in Ruanda

Kreis Neunkirchen · Auch beim Kirchenkreis Saar-Ost besteht der Wunsch, die seit 1985 bestehende Freundschaft zu intensivieren.

 Die Delegation zu Besuch: von links Jeanne Nyirakamana, Pastor Lambert Kalisa, Pfarrer Hans Jürgen Gärtner, Pfarrer Tilmann Goedeking, Ulrike Zuda-Tietjen, Florence Gasatura, Bischof Nathan Gasatura, Superintendent Markus Karsch, Rüdiger Burkart und Pastor Jean Baptiste Havugimana.

Die Delegation zu Besuch: von links Jeanne Nyirakamana, Pastor Lambert Kalisa, Pfarrer Hans Jürgen Gärtner, Pfarrer Tilmann Goedeking, Ulrike Zuda-Tietjen, Florence Gasatura, Bischof Nathan Gasatura, Superintendent Markus Karsch, Rüdiger Burkart und Pastor Jean Baptiste Havugimana.

Foto: Kirchenkreis Saar-Ost/Paulus

Eine Delegation aus der Partner-Diözese Butare in Ruanda besuchte kürzlich den Kirchenkreis Saar-Ost. „Wir erhoffen uns, dass durch die zahlreichen Begegnungen die Freundschaft zwischen den Menschen in der Diözese Butare und im Saarland gestärkt wird“, sagte Bischof Nathan Gasatura. Der Kirchenkreis Saar-Ost pflegt seit 1985 eine Partnerschaft mit der Diözese der anglikanischen Kirche in Ruanda. Nun war eine fünfköpfige Delegation bei den Partnern im Kirchenkreis Saar-Ost zu Gast. „Wir wünschen uns, dass noch mehr Christen aus dem Saarland, vor allem auch junge Menschen, uns besuchen, um das Land und die Menschen in Ruanda kennenzulernen“, so Gasatura.

Udo Burkart, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses im Kirchenkreis Saar-Ost, hatte ein umfangreiches Besuchsprogramm zusammengestellt, das auf die Interessen der Delegation abgestimmt war. So heißt es in der Pressemitteilung. Jeanne Nyirakamana, Diözesankoordinatorin für Trauma-Heilung und für Beratung, und Florence Gasatura, Ehefrau des Bischofs und in der Diözese für die Frauenarbeit verantwortlich, waren vor allem von der Arbeit im Haus der Diakonie und im Klinikum auf dem Saarbrücker Winterberg beeindruckt. Florence Gasatura schlug einen Austausch zwischen Mitarbeitenden aus beiden Institutionen vor. Davon könnten sicher beide Seiten profitieren.

Pastor Jean Baptiste Havugimana, der Direktor der Sekundarschule in Gikonko, hat bei einem Besuch des Gymnasiums am Steinwald in Neunkirchen festgestellt, dass er viel lernen kann von der Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Organisation der Schulen. Viele seiner Schülerinnen und Schüler in Gikondo profitieren vom PAFO-Programm des Kirchenkreises. Dabei werden im Rahmen einer Patenschaft bedürftigen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet, einen qualifizierten Schulabschluss in einer weiterführenden Schule zu erhalten. Viele ehemalige PAFO-Schüler haben mittlerweile ihre Hochschulstudien beendet und sind berufstätig. Zurzeit werden rund 200 Schülerinnen und Schüler unterstützt, daneben werden regelmäßige Zahlungen für die Schulen direkt geleistet.

Die Diözese betreibt einen technischen Zweig einer Sekundarschule, die mit Hilfe aus Deutschland errichtet wurde, derzeit wegen mangelhafter Ausstattung mit Toiletten und Waschräumen, die unzureichende Versorgung der Auszubildenden und die nicht vorhandene Wasserversorgung durch einen Anschluss an das öffentliche Netz durch das ruandische Erziehungsministerium geschlossen wurde. Inzwischen konnten diese Mängel wieder mit Unterstützung aus Deutschland behoben werden. Doch nun fehlen noch die Mittel für die Bezahlung der Lehrkräfte. Hier erhofft sich Bischof Gasatura auch Unterstützung aus dem Kirchenkreis Saar-Ost. Pastor Lambert Kalisa, der Direktor des Planungsbüros der Diözese, bewundert, wie gut organisiert die Kirche in Deutschland ist.

In der Diözese Butare leben rund eine Million Menschen, 80 000 davon gehören zur anglikanischen Kirche. Markus Karsch, Superintendent des Kirchenkreises Saar-Ost, sagte, es sei außerordentlich spannend zu erleben, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen seien. Er erlebe seine Kirche und Deutschland nicht immer so organisiert wie die Delegation aus Ruanda.

Die gegenseitige Teilnahme an der Lebenswirklichkeit des Partners sei das besonders Wertvolle an der Partnerschaft. Zum Abschluss wurde in einem Partnerschaftsgottesdienst in Herrensohr der 2018 auf weitere zehn Jahre verlängert Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Er beinhaltet unter anderem die gegenseitige Fürbitte in Gottesdiensten, die Feier eines jährlichen Partnerschaftsgottesdienstes, der gegenseitige Besuch durch Delegationen und auch die materielle Unterstützung.

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