Berührende Musik in der Marienkirche

Neunkirchen · Das Weihnachtskonzert des Neunkircher Verkehrsvereins zählt immer wieder zu den kulturellen Höhepunkten eines Jahres. Am Sonntag war es in der Marienkirche wieder soweit.

 Die Gesangssolisten Beatrice Adriana Schwarz, Julian Rohde, Milad Kuhpai und Linda Joan Berg (v.l.) setzten im Wechsel mit Chor und Orchester Glanzlichter des Neunkircher Weihnachtskonzertes. Fotos: Willi Hiegel

Die Gesangssolisten Beatrice Adriana Schwarz, Julian Rohde, Milad Kuhpai und Linda Joan Berg (v.l.) setzten im Wechsel mit Chor und Orchester Glanzlichter des Neunkircher Weihnachtskonzertes. Fotos: Willi Hiegel

. Ein außergewöhnliches Hörerlebnis bescherte der Verkehrsverein Neunkirchen am Sonntagnachmittag den Besuchern des Jubiläums-Weihnachtskonzertes in der mit Hunderten von Wachskerzen heimelig illuminierten Neunkircher Marienkirche.

,,Wir konnten in diesem Jahr den Chor Pardall und das Orchestre Symphonique SaarLorraine für unser Weihnachtskonzert gewinnen", so der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Dr. Sascha Ahnert. ,,Damit können wir unseren Besuchern zum Jubiläum etwas ganz Besonderes bieten. Der Chor Pardall ist einer der hochkarätigsten und leistungsfähigsten Chöre überhaupt und hat sich zudem noch mit fantastischen Solistinnen und Solisten verstärkt." Zu diesem Zeitpunkt ging Dr. Sascha Ahnert noch vom 30. Weihnachstkonzert des Verkehrsvereins aus. Annelie Scherschel-Freudenberger stellte dies während ihrer charmanten Moderation dann richtig. ,,Es ist bereits unser 40. Weihnachtskonzert. Wir haben eine Dekade unterschlagen". Den begeisterten Besuchern in der restlos ausverkauften Marienkirche war dies sicherlich egal, wurden sie doch für ihr Kommen mit einem Konzert der Superlative belohnt. Ein Klangerlebnis bereits der Einstieg mit Francis Poulencs "Quatre motets pour un temps de pénitence" (Vier Motetten für eine Zeit der Buße).

Der Chor Pardall musiziert seit 1977 unter der Leitung von Hannelotte Pardall. Die Sängerinnen und Sänger vereint die Liebe zur Musik, was sie bei der Interpretation von Max Regers ,,Geistliche Gesänge" klanglich außergewöhnlich suggestiv, atmosphärisch dicht und makellos in der Intonation unter Beweis stellten. Traumwandlerisch sicher folgte der Chor auch dem Dirigat von Chorleiterin Hannelore Pardall bei den Marienliedern von Johannes Brahms . Absoluter Höhepunkt des grandiosen Weihnachtskonzertes die Joseph Haydns Messe "Missa in Angustiis" auch bekannt unter dem Namen Nelson-Messe. Sie verdankt ihren Beinamen dem Umstand, dass der britische Admiral Horatio Nelson auf seiner Rückreise von der siegreichen Seeschlacht vor Alexandria, bei der er die französische Flotte nahezu vernichtete, dem Fürst Nikolaus II. Esterházy einen Besuch abstattete, wobei ihm zu Ehren diese Messe aufgeführt wurde. Ein Klanggenuss der besonderen Art die Interpretation der Nelson-Messe durch den Chor Pardall in musikalischer Begleitung durch das Orchestre Symphonique SaarLorraine unter der Leitung von Konzertmeister Götz Hartmann.

Nicht minder begeisternd die sensiblen Solisten der Messe, Linda Joan Berg (Sopran), Beatrice Adriana Schwarz (Alt), Julian Rohde (Tenor) und Milad Kuhpai (Bass). Im Wechselspiel mit dem Orchester trugen Chor und Solisten mit feiner Stimmkultur und harmonischer Balance die sechsteilig angelegte "Missa in Angustiis", verstärkt durch die tolle Akkustik der Marienkirche, vor und begeisterten ihr Publikum vollends.

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