Fußball Bei der Borussia wächst wieder etwas zusammen

Neunkirchen · Björn Klos ist nicht der Typ für überbordende Euphorie. Als „ordentlich, aber mit Luft nach oben“, beschreibt er seinen Einstand als Trainer des Fußball-Saarlandligisten Borussia Neunkirchen. Die nackten Zahlen lesen sich vor dem Heimspiel am Samstag um 15.30 Uhr gegen den SC Halberg-Brebach deutlich positiver als das nüchterne Fazit des Trainers. Unter Klos hat Neunkirchen in vier Spielen zehn Punkte geholt und den Sprung aus der Abstiegszone in die vordere Tabellenhälfte geschafft.

 Engagiert an der Linie, mit Draht zu den Spielern: Björn Klos hat Borussia Neunkirchen wieder in die Spur gebracht.

Engagiert an der Linie, mit Draht zu den Spielern: Björn Klos hat Borussia Neunkirchen wieder in die Spur gebracht.

Foto: Foto: Thomas Burgardt

Insbesondere die Defensive der Borussia hat sich seit dem Amtsantritt des 33-Jährigen deutlich verbessert. Kassierte Neunkirchen in den ersten acht Saisonspielen noch 19 Gegentore, war es in den fünf Pflichtspielen unter Klos nur noch eines. „Man muss kein Profi sein, um zu sehen, dass in der Abwehr einiges im Argen lag. Dort haben wir den Hebel zuerst angesetzt“, sagt der Trainer. „Björn war früher Abwehrspieler. Er spricht die Sprache der Spieler und weiß, worauf es ankommt. Er hat die defensive Stabilität zurückgebracht“, lobt Neunkirchens Vorsitzender Martin Bach. Er ergänzt: „Der Trainer hat den Jungs einerseits vermittelt, was sie mit Einsatz, Willen und Leidenschaft für den Verein leisten können. Andererseits aber auch, dass jeder mal aus Spaß am Spiel mit dem Fußball begonnen hat, und dass die Spieler die endliche Zeit als Fußballer genießen sollen.“

Als Selbstläufer begreift Klos den aktuellen Höhenflug nicht. „Mit 70 Prozent Leistung schlagen wir in dieser Liga keinen Gegner. Mein Job als Trainer ist es, das immer wieder in die Köpfe der Spieler zu bekommen“, sagt Klos.

Er muss gegen Halberg-Brebach neben Yannick Bach, Patrick Seidel, Nicolas Gil Rodriguez und Giuseppe Vituzzi auch auf Torwart Philippe Persch verzichten. Der 25-Jährige zog sich am letzten Spieltag beim 2:0-Sieg gegen den SV Bübingen einen Abriss der Achillessehne zu. Persch wird mindestens sechs Monate ausfallen. Im Tor wird am Samstag der 21-jährige Jonas Merhej stehen. „Die Spieler spüren wieder, dass sie eine Verpflichtung haben, und dass sie den Zuschauern mit ihrer Leistung eine Freude machen können. Man merkt, dass zwischen dem Publikum und der Mannschaft wieder etwas zusammenwächst“, sagt Bach zuversichtlich.

Und mit einem Sieg gegen Halberg-Brebach wird vielleicht auch Trainer Klos seinen Einstand für die Borussia mehr als nur „ordentlich“ finden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort