Über einen Zeitraum von sieben Jahren hat Helfried Ließfeld mit geistig behinderten Männern für einen Marathon-Lauf trainiert. Wegen dieses außerordentlichen Engagements wählten ihn jetzt 281 SZ-Leser zu "Saarlands Bestem" im Monat November. Der 54-Jährige arbeitet als Erzieher in den Wohnstätten des Werkstattzentrums für behinderte Menschen der Lebenshilfe (WZB) in Neunkirchen . Die drei Männer Gerd, Tobias und Dietmar sind Bewohner der WZB-Wohnstätten.

Als Helfried Ließfeld seinerzeit den Dreien von seinem Hobby als Marathonläufer erzählte, fingen sie an, sich auch fürs Laufen zu interessieren. Spontan rief Ließfeld mit den Männern eine Laufgruppe ins Leben. Im Frühjahr 2007 trainierte die Gruppe zunächst in einem Park in Neunkirchen . Nachdem Ließfeld mit ihnen über ein halbes Jahr vor allem in seiner Freizeit trainiert hatte, nahmen die Männer an einem Zehn-Kilometer-Lauf in Spiesen teil. "Mir fiel es anfangs ein bisschen schwer, mich auf die Laufgruppe einzustellen", erinnert sich Helfried Ließfeld. Daher habe er sich für das Training mit der Gruppe einen zweiten Laufstil angewöhnt.

Nach der erfolgreichen Teilnahme am Zehn-Kilometer-Lauf trainierten die Männer mit Ließfeld für die Halbmarathon-Distanz. Auch diese meisterten die Männer. Dreieinhalb Jahre später war der Berlin-Marathon das nächste Ziel. Zehn Monate trainierte Ließfeld mit den behinderten Läufern, er traf sich mit ihnen bis zu sechs Mal in der Woche. Im September 2012 fuhren sie nach Berlin und liefen den Marathon. Und im September dieses Jahres lief die Gruppe abermals den Berlin-Marathon. "Ein Erfolg ist nicht nur, dass Gerd, Tobias und Dietmar die beiden Marathon-Läufe bewältigten, sondern auch, dass sie dadurch selbstbewusster geworden sind", berichtet Helfried Ließfeld.