„Große Koalition“ widerspricht der Landrätin

Kreis Neunkirchen · Die Sichtweise von Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider auf den Kreishaushalt und die Kreisumlage (SZ vom 5. Februar: "Wir sind chronisch unterfinanziert") wollen der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried und der Illinger Bürgermeister Armin König so nicht gelten lassen.

Der Aussage, dass der Kreis wegen seiner finanziellen Zwangslage zur Anhebung der Kreisumlage gezwungen sei, widersprechen der SPD-OB wie auch der CDU-Rathauschef in einer gemeinsame Stellungnahme.

Trotz des "massiven Warnschusses" der Bürgermeister habe kein "radikales Umdenken" beim Kreis eingesetzt. "Wir sind am Limit! Wir werden ausgeblutet. Die kommunale Selbstverwaltung wird Makulatur. Da muss man unser Verhalten doch verstehen", schreiben die beiden Rathauschefs, die auch im Präsidium des Saarländischen Städte- und Gemeindetages sitzen, mit Blick auf die steigende Kreisumlage. Sie stellen erneut den grundsätzlichen Sparwillen des Kreises in Frage und fordern das Land auf, die Kreisverwaltung Neunkirchen "zu einer strikten und überprüfbaren Haushaltskonsolidierung zu veranlassen". Nachdrücklich fordern sie die Landrätin auf, "mit Rücksicht auf die hochdefizitären Kreiskommunen deutliche Sparanstrengungen zu unternehmen".

OB Fried erkennt an, dass bei der kommunalen Finanzierung Landkreis, Kommunen und auch das Land in einem Boot sitzen, sagt aber: "Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in Teilen nur der kommunale Teil der Bootsbesatzung in die richtige Richtung oder überhaupt rudert!" Bürgermeister König resümiert: "Die letzten beißen die Hunde. Das sind wir. Wir sind doch nicht die Underdogs der Politik!"

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