Leichentücher. Unmengen schmuddeliger Totenlaken inmitten gestochen scharfem Alpenpanorama. Damit jedenfalls glaubt man sich konfrontiert beim Betreten der neuen Ausstellung „Weiß war der Schnee“ in der Städtischen Galerie. Vielleicht ist es ja gerade nur ein ungünstiger Zeitpunkt, Thomas Wredes Gletscherprojekt kennen zu lernen. Jetzt, wo alle Medien und die öffentliche Wahrnehmung vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit verbundenen Gräueltaten dominiert werden. In Friedenszeiten würde man statt Tod vielleicht Christos großflächige Gebäude- und Landschaftsverhüllungen assoziieren und damit gar nicht so falsch liegen. Schließlich handelt es sich um Aufnahmen eingepackten Gletschereises. Restgletschereis.