Ausstellung Die Jungen staunen, die Älteren erinnern sich

Wiebelskirchen · Das Lebensmittelgeschäft und die Zapfsäule vom „Hans Willi“, die Drogerie Dilla, das Musikhaus Abriß oder das „Café Linche“ sind allerhöchstens noch jenen Wiebelskirchern ein Begriff, die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt haben.

 Unter dem Motto „Wiebelskircher Gewerbe – Es war einmal“ läuft die aktuelle Ausstellung des Heimat- und Kulturvereins im Wibilohaus. Eröffnet hat sie Olaf Schuler, links.

Unter dem Motto „Wiebelskircher Gewerbe – Es war einmal“ läuft die aktuelle Ausstellung des Heimat- und Kulturvereins im Wibilohaus. Eröffnet hat sie Olaf Schuler, links.

Foto: Jörg Jacobi

Die jüngere Generation kann mit diesen Bezeichnungen ehemaliger Geschäfte im Ort wahrscheinlich gar nichts anfangen. Umso wichtiger scheint eine Ausstellung, die der Heimat- und Kulturverein (HuK) an den nächsten Sonntagen in seinem Museum im Wibilohaus zeigt. „Wiebelskircher Gewerbe – es war einmal“, so der Titel, ist eine Dokumentation, die der Museumsausschuss des HuK zusammengestellt hat. Deshalb gab es bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend auch ein dickes Lob des Vorsitzenden. „Die machen das immer prima“, lobte Rolf Altpeter die Arbeit des Ausschusses, ehe er auf den Inhalt der Ausstellung einging.

Auch Dorffest-Schirmherr Volker Fistler fand es „schön, dass es geklappt hat, am Dorffest wieder eine Ausstellung auf die Beine zu stellen“. Er wisse als Vorstandsmitglied des HuK sehr wohl, mit wie viel Arbeit das verbunden ist, „und deshalb hoffe ich, dass die Ausstellung eine entsprechende Resonanz hat“, meinte der Sparkassendirektor.

Anhand von Vergleichsfotos aus früheren Zeiten und von heute wird in der Ausstellung dokumentiert, wie sich viele ehemalige Geschäftshäuser oder Gaststätten im Ort in den letzten etwa 125 Jahren in ihrem Erscheinungsbild gewandelt haben. Bei den älteren Besuchern kamen da am Freitagabend ein paar mitunter auch wehmütige Erinnerungen hoch, bei den jüngeren oder auch ortsfremden Betrachtern hörte man da des öfteren die Frage „Hast da mal so ausgesehen?“. Die meisten der ehedem für den Ort wichtigen Einrichtungen sind längst abgerissen, andere völlig umgestaltet und so ist die HuK-Ausstellung auch ein Stück Wiebelskircher Geschichte.

In der Ausstellung wird auch zeitlich genau dokumentiert, wer diese Geschäfte und Wirtschaften über Jahrzehnte hinweg geführt hat und das wird unter anderem auch mit alten Werbeanzeigen, Rechnungen oder sonstigen Dokumenten belegt, die in verschiedenen Vitrinen in der HuK-Galerie zu sehen sind. Einige der Geschäfts- und Werbeanzeigen verleiten da heutzutage durchaus ein wenig zum Schmunzeln, wie etwa die Einladung des früheren Wiebelskircher Bürgermeisters Offermann zum Festessen im Gasthaus Kausch „anlässlich des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers und Königs“ aus dem Jahr 1926. Auch die Werbung des einstigen Konfektionshauses Kocherscheid für die „Anfertigung besserer Herrenkleider“ mutet durchaus lustig an.

Die Ausstellung kann an den beiden nächsten Sonntagen, 21. und 28. Juli, sowie am 4. und 11. August jeweils von 14 bis 17 Uhr besucht werden.

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