Jugendberufsagentur „Aus jedem kann etwas werden“

Neunkirchen ·  Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles war gestern in der Jugendberufsagentur in Neunkirchen zu Gast und voll des Lobes.

 Andrea Nahles im Gespräch mit Hafiz Fatullah, der über die Jugendberufsagentur eine Lehrstelle fand.

Andrea Nahles im Gespräch mit Hafiz Fatullah, der über die Jugendberufsagentur eine Lehrstelle fand.

Foto: Thomas Seeber

Es erinnerte schon ein wenig an „Wir warten aufs Christkind“, wie die Mitarbeiter der Jugendberufsagentur (JBA) Neunkirchen gestern im dritten Stock des Jobcenters standen und gebannt auf die Fahrstuhltür blickten. Gerade erst hatte jemand verkündet: „Sie kommt!“ Und so war es dann auch. Die Fahrstuhltür öffnete sich, und Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, konnte von Heidrun Schulz, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, begrüßt werden. Zur Entourage der von Kopf bis Fuß in Rot gekleideten SPD-Ministerin zählten auch der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon und Landrat Sören Meng.

Sie habe sich deshalb für einen Besuch in Neunkirchen entschieden, weil die Jugendberufsagentur hier eine „sehr gut funktionierende“ sei. „Mir imponiert, wie hier alle unter einem Dach zusammenarbeiten. Das garantiert kurze Wege und einfachere Abstimmungen“, so Nahles. Gemeint war damit die Kooperation zwischen der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Kreisjugendamt, die 2013 vereinbart und etwa ein Jahr später mit dem Etikett Jugendberufsagentur versehen wurde.

Dass diese Zusammenarbeit, genannt rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit, im Landkreis Neunkirchen bereits 2011 eingeführt wurde, erklärte Stefan Gerber, Mitarbeiter des Kreisjugendamts. Er nutzte den Besuch von Andrea Nahles dazu, auf die Wichtigkeit von Fördergeldern für die Jugendsozialarbeit eindringlich aufmerksam zu machen. „Können keine Fördergelder mehr in die Jugendsozialarbeit fließen, bricht eine tragende Säule der JBA zusammen“, betonte Gerber. Sein Appell daher: „Ich möchte dafür sensibilisieren, den politischen Blick einmal mehr auf diesen wenig zufriedenstellenden Zustand zu richten, um in der Konsequenz auf eine Stärkung der Jugendhilfe in den Jugendberufsagenturen hinarbeiten zu können.“

Dieses Anliegen sei berechtigt, erklärte Andrea Nahles und sicherte ihre Unterstützung zu: „Das werden wir umsetzen müssen.“

Wie wichtig und sinnvoll die Arbeit der Jugendberufsagentur ist, verdeutlichte Hafiz Fatullah. Der 20-jährige Afghane erzählte den Anwesenden knapp davon, wie er über die JBA eine Ausbildung in seinem Traumberuf fand und nun in der Lehre zum Koch ist.

„Jeder kann etwas und aus jedem kann etwas werden. Es ist eine Zukunftsfrage für unser Land, dass wir alle jungen Menschen mitnehmen und beim Berufseinstieg gemeinsam unterstützen“, betonte die Bundesministerin. Sie freue sich sehr, dass man dem Ziel einer flächendeckenden Einführung von Jugendberufsagenturen stetig näherkomme. „Mit viel Engagement haben Mitarbeiter 289 Kooperationen aufgebaut und entwickelt — das sind 71 mehr als noch 2015“, so Nahles.

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