Aus der Reithalle wurde ein Punkschuppen

Neunkirchen · Laut und schrill: Die vier Schweden-Punker von The Baboon Show verwandelten die ausverkaufte Reithalle in einen Hexenkessel.

 Die vier Schweden-Punks von „The Baboon Show“ rissen mit ihrer schrillen Show das Publikum mit. Foto: Jörg Jacobi

Die vier Schweden-Punks von „The Baboon Show“ rissen mit ihrer schrillen Show das Publikum mit. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Rotzig laut und brechend voll: Die schwedische Punk-Truppe "The Baboon Show" wusste bei ihrem Konzert in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen zu begeistern. Einen Pavian (englisch baboon) suchte man auf der Bühne vergebens, dafür brachte die Band die ausverkaufte Halle mächtig zum Kochen.

Von der ersten Sekunde an, in der Sängerin Cecilia Boström zum Mikrofon griff, verwandelte sich die Reithalle in einen Punkschuppen. Der "Moshpit" vor der Bühne, also der Kreis, indem die Fans voller Dynamik umhertanzten, entstand dabei von ganz alleine. "Die Band ist halt sehr laut und sehr geil, da kann man sich gehen lassen", erklärte dazu Punk-Fan Thomas Steffens aus Saarbrücken der SZ. Für den 22-jährigen war es nicht der erste Konzertbesuch bei der "Baboon Show".

Und die Formation lieferte in Neunkirchen von Beginn an mächtig ab. Während Frontfrau Cecilia Boström permanent der Menge mit ihrer Reibeisenstimme zusetzte, gab vor allem Schlagzeuger Niclas Svensson den schnörkellosen und ungeschliffenen Rhythmus vor, der den Punk ausmacht. Gitarrist Håkan Sörle fiel selten durch ein Solo auf. Wenn er dann mal ran durfte, machte er seinem Frank-Zappa-Schnauzer alle Ehre: Seine peitschenden Licks ließen die Menge in der Stummschen Reithalle immer weiter ausrasten.

Die Halle bestand an diesem Abend ohnehin zum Großteil aus Baboon-Show-Veteranen. So wollte Bassistin Frida Ståhl den Konzertbesuchern in Neunkirchen zunächst Anweisungen geben, damit bei der Nummer "Working all Night and Day" kräftig mitgegrölt werden konnte. Nötig war das allerdings keineswegs, wie die Musikerin mit den knallgelben Haaren feststellen musste: "Ihr kennt den Text ja alle schon!", rief sie ihren Fans entgegen.

Die waren tatsächlich mit der Musikauswahl der vier Stockholmer Punkrocker bestens vertraut. Die Musik, die sich an Punkgrößen wie den Buzzcocks oder den Ramones orientierte, kam bei den Besuchern in Neunkirchen sichtlich gut an. Das lag nicht zuletzt an der gewaltigen Dynamik, die die Truppe um Sängerin Cecilia Boström auf die Bühne brachte. So sehr der Abend dann dem Punk zugeneigt war - die Reithalle kam trotzdem ohne Schaden davon.

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