Auf Streife bis in den späten Abend

Neunkirchen · Das Thema Sicherheit in den Städten ist nach dem feigen Anschlag in Berlin aktueller denn je. Am Montag hat OB Fried konkretisiert, wie die Mitarbeiter der City-Wache zur Sicherheit in der Innenstadt beitragen sollen.

 Mitten in der Neunkircher Innenstadt, in der Wellesweilerstraße, wird die City-Wache eröffnet. Foto: Willi Hiegel

Mitten in der Neunkircher Innenstadt, in der Wellesweilerstraße, wird die City-Wache eröffnet. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Das Thema Sicherheit hat nach dem Anschlag von Berlin noch höheren Stellenwert in der öffentlichen Diskussion. Sicherheit, das war auch wenige Stunden vor dem Drama auf einem Weihnachtsmarkt in der Bundeshauptstadt Thema der Jahresabschluss-Pressekonferenz im Neunkircher Rathaus. Oberbürgermeister Jürgen Fried erläuterte da Details zu City-Wache und dem aufgestockten kommunalen Ordnungsdienst in der Kreisstadt. Die Verunsicherung in weiten Teilen der Bevölkerung verwundere ihn nicht, sagte Fried. Mit Flüchtlingen gebe es in Neunkirchen keine nennenswerte Probleme, betonte er. Hinzu komme allerdings die Zuwanderung aus den östlichen EU-Ländern. Fried hat es in diesem Jahr mehrfach angekündigt: Auf das Sicherheitsbedürfnis der Menschen müsse die Politik reagieren. Und wenn Neunkirchen auch kein Kriminalitätsschwerpunkt im Saarland sei, setze die Stadt jetzt ihre Pläne um: Ab Mitte Januar gibt es eine Citywache in der Wellesweilerstraße 3. Der Verwaltungschef: "Das ist die erste Einrichtung dieser Art im Saarland." Die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft habe das Gebäude erworben, derzeit werde es möbliert. In wenigen Tagen finden die Bürger dort eine Anlaufstelle, die auch mit eigener Telefonnummer (noch nicht bekannt) erreichbar sein wird.

In der City-Wache wird der Streifendienst des kommunalen Ordnungsamts koordiniert. Und die Wache ist eine Anlaufstelle. Fried: "Bürgerinnen und Bürger, Gäste und Kunden der Stadt können montags bis samstags zwischen 10 und 20 Uhr auf kurzem Weg Fragen, Klagen oder Beschwerden vorbringen." Auf Streife gehen die jeweils zwei Mitarbeiter an allen Werktagen in der Zeit zwischen acht und 22 Uhr. Der Sonntag bleibt ausgespart.

Der kommunale Ordnungsdienst ist von fünf auf acht Mitarbeiter aufgestockt worden. Im Herbst wurden sie an der saarländischen Verwaltungsschule ausgebildet. Die neuen Mitarbeiter machen das Loch in der städtischen Haushaltskasse dabei nicht größer. Derzeit unbesetzte Stellen habe das Rathaus besetzt, erläutert der Verwaltungschef auf Nachfrage.

Mit der kommunalen City-Wache sieht sich die Stadt in einer Vorreiterrolle in Sachen Sicherheit. 1999 habe Neunkirchen als erste Kommune im Land einen kommunalen Ordnungsdienst geschaffen. Die Streifen sollen bei Gefahrenlagen und Störungen eingreifen. Dabei haben sie nur beschränkte Befugnis. Festnahmen etwa sind Aufgabe der Polizei . Auch die werde ab dem Frühjahr ihre Streifentätigkeit verstärken. Fried merkte an, er bedauere, dass die Polizei nicht auf das städtische Angebot eingegangen sei, die City-Wache gemeinsam zu besetzen.

Auch die Idee einer stärkeren Video-Überwachung des öffentlichen Raumes verfolge die Stadt weiter, erklärte Fried. Die Überwachung der Bachschule außerhalb der Schulzeiten werde auf die City-Wache "aufgeschaltet". Dort ist dann direkt zu sehen, wenn ungebetene Gäste auf dem Gelände sind. Nach verstärktem Vandalismus auf dem Hof der Grundschule Furpach sind jetzt zwei Jugendliche aufgeflogen. Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann erläuterte auf der Pressekonferenz am Montag, in den vergangenen Wochen habe es in den dunklen Stunden und an schulfreien Tagen in Furpach wiederholt Vandalismus gegeben. Die Täter waren nicht nur auf dem Gelände, sie drangen auch ins Schulgebäude und in die Turnhalle ein. Die Stadt habe daraufhin einen privaten Sicherheitsdienst hinzugezogen.

Vergangenen Mittwoch hielt der zwei junge Leute vor Ort fest, bis die Polizei eintraf. Ein dritter sei geflohen, sagte Aumann. Der Bürgermeister: "Wir erhoffen uns jetzt Erkenntnisse zu ähnlichen Vorfällen auf dem Hauptfriedhof und im Bereich der Fischereianlage Bielersweiher."

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