Auf der Suche nach dem Heiligen Geist im BBZ

Neunkirchen · „Gottesdienst spezial“ bietet Udo Nilius seit 2009 an. Anders in Inhalt und Form und an ungewöhnlichem Ort – mit dieser Mischung will er gezielt Menschen ansprechen, die sonst keine Kirchgänger sind.

Go was? "GoSpecial" - Gottesdienst spezial - nannte sich die religiöse Veranstaltung, die an Pfingsten im Foyer des ansonsten menschenleeren KBBZ zelebriert wurde. Dabei handelt es sich um eine "Entwicklung" der Evangelischen Andreas-Kirchengemeinde Niederhöchstadt nach dem Vorbild der Gottesdienste in der Willow Creek-Gemeinde Illinois. "Unsere Hauptzielgruppe sind die Menschen, die sonst nie in die Kirche gehen", erklärte Schulpfarrer und Initiator Udo Nilius. In seinen GoSpecials, die er seit 2009 im KBBZ und anderswo anbietet, liegt deren Quote etwa bei 40 Prozent.

So ungewöhnlich wie der Ort waren auch Inhalt und Form dieses "etwas anderen Gottesdienstes". Nach der persönlichen Begrüßung durch den Pfarrer gab es für jeden Gast außer dem Programm mit den Liedtexten auch gleich einen Bewertungs-Bogen in die Hand, auf dem man später Zensuren für Predigt und Musik, sowie Lob und Kritik loswerden konnte. Außerdem zwei Zettel, einer für Fragen zur Predigt, die Nilius noch während des Gottesdienstes beantwortet und einer für einen Gebetswunsch: "Ich habe zehn Leute gewonnen, die eine Woche lang jeden Tag einmal für ihr Anliegen beten", teilte der Pfarrer seiner "Gemeinde" mit.

Und dann ging es los. Instrumental begleitete Lieder, eine kurze Spielszene, bei der ein Vater seinen von Bienen gestochenen Sohn mittels Gebet rettet, ein Minimum an Liturgie. Für die Predigt und die anschließende Beantwortung der Fragen nahm sich Nilius dafür umso mehr Zeit. Anhand von drei Begebenheiten, darunter einer autobiographischen aus seiner Studentenzeit, umkreiste er die Fragen: "War es Zufall? War es das Wirken des Heiligen Geistes? War es natürlich oder übernatürlich?" Das muss letztlich jeder der Zuhörer für sich entscheiden. Anbieten konnte der Schulpfarrer immerhin ein persönliches Fazit: "Ein Leben mit Gott hat, glaube ich, mehr zu bieten als eines ohne."

Unterstützung erfuhr Udo Nilius von seinem mittlerweile eingespielten zehnköpfigen Team, darunter ehemalige Schüler des KBBZ und ein aufgeweckter Siebenjähriger. Mehrere Samstage hatte die Gruppe für die Vorbereitung geopfert.

Unterstützung kam vom Kunstkurs der 11. Klasse, der 70 Origami-Tauben gefaltet hatte. Damit und einem freundlichen "Vielen Dank für Ihr Kommen" wurden die Besucher in den Pfingstsonntagabend entlassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort