Kleine Trommler ganz groß Auf den Spuren des Zauberers von Oz

Neunkirchen · Nachwuchsschauspieler der Grundschule Steinwald führten zum Jahresabschluss das bekannte Theaterstück auf.

 Zirka 60 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Steinwald führten auf der Bühne des Steinwald-Gymnasiums das Stück „ Der Zauberer von Oz“ auf.

Zirka 60 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Steinwald führten auf der Bühne des Steinwald-Gymnasiums das Stück „ Der Zauberer von Oz“ auf.

Foto: Willi Hiegel

„Sind sie eine echte Hexe?“ Lilly und Kiki können gar nicht glauben, dass die kleine Blonde im weißen Sommerkleid, die da quietschfidel über die Bühne tänzelt, Zauberkräfte hat. Aber es stimmt. Zum Glück ist die Nord-Hexe eine gute, ganz anders als die Ost- und die West-Hexe. Hier im Land des Zauberers Oz, in das es die Zwei durch einen Sturm verschlagen hat, wimmelt es geradezu von märchenhaften Gestalten wie Munchkies, Winkies oder geflügelten Affen.

Für die rund 260 jungen Zuschauer war es am Dienstagmorgen jedenfalls ein großer Spaß, die Reise von Lilly und Kiki mitzuerleben. Seit dem Jahr 2006 ist es gute Tradition, dass die Nachwuchstalente der Grundschule am Steinwald im benachbarten Gymnasium am Steinwald ihr Jahresabschlussstück aufführen können. Wobei nicht nur die Aula zur Verfügung gestellt wird, sondern auch gleich die komplette Bühnentechnik des Gymnasiums, bedient von den Mitgliedern der Ton- und Technik-AG unter Leitung von Alexander Sellier.

Überhaupt war es der große Tag der AGs: Handelt es sich doch bei dem auf der bekannten Geschichte von Lyman Frank Baum basierenden Theaterstück um eine Gemeinschaftsproduktion der von Daniela Schlicker geleiteten Theater- und Tanz- AG mit der Chor-AG von Anke Rosar und der von Schulleiter Tobias Klee betreuten Rhythmus- und Trommel- AG. Insgesamt waren über 60 Akteure auf der Bühne zu sehen, die sich dank der AG Bildende Kunst mal in einen Zauberwald, mal in die prächtige Smaragdstadt verwandelte. „Wir haben uns im Vorfeld den Film angeschaut und das Buch gelesen“, erzählte Klee von der Herangehensweise. Die große Bandbreite der integrierten Einzelbeiträge - vom Ballett über Hip Hop bis hin zum Percussion-Act - spiegele das musisch-kulturelle Profil der Schule wider.

Kommt darüber nicht manchmal der Lehrstoff zu kurz? „Nein, im Gegenteil.“ Das Einstudieren und Aufführen der Tänze, Lieder und das Schauspielen befruchte die Schularbeit. „Die Mädchen und Jungen gewinnen an Stärke und Selbstsicherheit. Sie können mal in ganz andere Rollen schlüpfen und lernen, mit anderen zu interagieren“ - alles letztlich Schlüsselqualifikationen fürs Leben. „Es gibt so viele Erwachsenen, denen es schwer fällt, frei zu reden.“

Ganz anders Lilly Weynand und Chiara Klopp, die auf ihrer Wanderschaft den eisernen Holzfäller (Alexej Shefryna), den ängstlichen Löwen (Victor Kalesnikau) und die quirlige Vogelscheuche (Marisol Massimo) treffen und kurzerhand mitnehmen. Sie und ihre Mitspieler agieren so unbeschwert und fröhlich, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht haben, als vor so vielen Leuten aufzutreten. Respekt!

Für die Besucher aus der Villa Winzig hat sich der Fußmarsch zum Gymnasium am Steinwald  jedenfalls gelohnt: „Das war cool, als sich die Hexe aufgelöst hat“, schwärmt Mia (6). Der vierjährigen Lya haben die blau-weißen Dirndlkleider gut gefallen. „Die Schwestern waren so schön.“ Gut, bei den Trommeln gehen die Meinungen etwas auseinander: „Das war zu laut“, meinen Marcel und Moritz (beide 6). Ob sie sich alle das Stück noch mal anschauen würden? „Jaaaa.“

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