Die totale Ruhe kommt erst im Januar Gartenarbeit im Dezember – was jetzt zu tun ist

Kreis Neunkirchen · So richtig Arbeit steht im Dezember im Garten nicht an. Wer will, der darf also ruhigen Gewissens arbeitsfrei genießen. Wer nicht will, der findet allerdings durchaus das ein oder andere zu tun.

Magische Winterblüherin: der Zaubernuss schaden Minusgrade nicht Foto: Marion Nickig/dpaD

Foto: gms/Marion Nickig

Wer einen Garten hat, der kommt nie wirklich zur Ruhe. In der Regel will er das auch nicht. Gärtnern ist eben auch eine Leidenschaft. Und schließlich kann man hier auch die Früchte seiner Arbeit im wahrsten Wortsinne ernten. Wie zurzeit, wie man in den einschlägigen Zeitschriften und Internetportalen findet, Champignons, Butterrübe, Grünkohl, Pastinaken, Porree, Rosenkohl, Schwarzwurzel, Steckrübe, Topinambur, Wirsing sowie an Salaten Chicorée, Endiviensalat, Feldsalat und Portulak. Grünkohl mag es vor allem, wenn der Frost schon drüber gegangen ist. Dann schmeckt er nicht so streng. Wer ein Gewächshaus besitzt, der kann auf Spinat und Sellerie zurückgreifen. Außer Knoblauch kann mit im Dezember im Gemüsegarten nichts aussäen, außer, man besitzt ein Hochbeet. Da es hier gut fünf Grad wärmer als auf dem Boden ist, kann durchaus auch im Dezember noch Frosthartes wie Endivien, Zuckerhut und Spinat gedeihen, so heißt es. Für Topinambur ist nicht nur Ernte- sondern auch Vermehrungszeit.

Kaltkeimende Stauden jetzt noch säen

Wer es liebt, Essbares wachsen und gedeihen zu sehen, der kann natürlich auch im Dezember aussäen: Auf der Fensterbank. Sprossengemüse wie Kresse, Rettiche, Radieschen, Kichererbsen oder Senfsaat beispielsweise. Im Gewächshaus gehen Bärlauch, Feldsalat, Gartenkresse, Winterportulak und winterharte Spinatsorten. So lange der Boden noch nicht gefroren ist, kann man auch im Dezember noch pflanzen: Obstbäume und Ziergehölze. Es können immer noch Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüher wie Tulpen, Hyazinthen und Narzissen gesetzt werden. Die älteren Ziergehölze und Obstgehölze kann man an frostfreien Tagen noch schneiden. Spätestens jetzt sollten überwinternde Kübelpflanzen mit Vliesdecken geschützt werden. Auch empfindliche Rosen sollte man schützen. Sie werden 15 bis 20 Zentimeter hoch mit Erde angehäufelt.

Die Christrose blüht auch im Schnee. Foto: Thomas Reinhardt

Foto: Thomas Reinhardt

Wer den dunklen Dezember mit etwas Farbe verschönern will, der kann auch im Garten entsprechen vorsorgen. So blühen auch jetzt verschiedene Gehölze und Sträucher und bringen Helles und Buntes in diesen dunkelsten aller Monate. Die bekannteste Schönheit unter ihnen ist die Christrose. Zurzeit ist sie im Fachhandel wieder blühend erhältlich. Und längst nicht mehr nur in Weiß, sondern auch in verschiedenen Rot- und Rosatönen. Damit passt sie schon rein farblich gut zur Winterheide. Winterschneeball und Zaubernuss ergänzen die Pracht als blühende Gehölze. Die Zaubernuss oder Hamamelis blüht in leuchtenden Farben: Gelb, orange, rot. Dann ist da noch die Winterkirsche. Besonders leuchtend kommt auch der Gelbe Winterjasmin daher.

Im Gegensatz zum Nutzgarten kann im Ziergarten im Dezember durchaus noch gesät werden. Einige Stauden, die so genannten Kaltkeimer, brauchen den Frost sogar, damit sie ihre so genannte Keimruhe überwinden. zu ihnen gehören Bauernpfingstrose, Duft-Veilchen, Eisenhut, Enzian und Tränendes Herz.

Auch im Winter ans Gießen denken

Was man nur zu gerne vergisst, wenn es im Winter kalt ist: Das Gießen. Ist der Dezember mild und trocken, müssen blühende und wintergrüne Pflanzen gegossen werden. Lediglich bei Minustemperaturen sollte man darauf verzichten, weil das Wasser im gefrorenen Boden nicht tief genug eindringt und möglicherweise gefriert. Der Dezember ist eine gute Zeit für die Vermehrung von Blütensträuchern wie Forsythien und Weigelien. Die diesjährigen Triebe dafür abschneiden, in bleistiftlange Stücke – jeweils mit einer Knospe am oberen und unteren Ende – teilen und bis zur Pflanzung im Frühjahr in lockerer Erde schattig lagern. Wer Schneebruch vorbeugen will, der sollte die Äste seiner Sträucher nun lieber locker zusammenbinden. An den Obstbäumen sind die noch hängenden Früchte zu entfernen, für die Veredelung können jetzt Obstreiser geschnitten werden.

Nicht nur an die Pflanzen auch an die Tiere sollte ein guter Gärtner jetzt außerdem denken. Deshalb ausreichend Futter für die Vögel auslegen und vor allem durch Blätterhäufchen oder Totholz dafür sorgen, dass Insekten und Kleintiere einen Winterunterschlupf haben. Wer das alles im Dezember beachtet und erledigt, der kann sich dann nach dem Jahreswechsel wirklich erst einmal entspannt zurücklehnen. Denn im Januar darf der Gärtner ebenso ruhen wie sein Garten.