Arbeitsmarkt Neunkirchen Gute Chancen für qualifizierte Bewerber

Kreis Neunkirchen · Arbeitslosenquote im Kreis Neunkirchen ist gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

 Aktuell stehen 1041 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung, ein Großteil davon im Gesundheits- und Sozialwesen.

Aktuell stehen 1041 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung, ein Großteil davon im Gesundheits- und Sozialwesen.

Foto: picture alliance / dpa/Angelika Warmuth

Die Agentur für Arbeit Saarland zählte im Januar 5111 Arbeitslose im Landkreis Neunkirchen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist gegenüber dem Vormonat um 382 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 141 beziehungsweise 2,8 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,1 Prozent. Sie lag damit 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Die aktuelle Bilanz von Jürgen Haßdenteufel, Chef der saarländischen Arbeitsagentur: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr macht deutlich: Wir haben es im Moment nicht nur mit den Auswirkungen des Winters zu tun. Vielmehr führt die abgeschwächte Konjunktur vor allem im verarbeitenden Gewerbe zu mehr Beschäftigungslosigkeit.“ Ein Indiz sei in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage. „Mit aktuell 1041 gemeldeten Stellen hat sich das lange überdurchschnittlich große Beschäftigungsangebot reduziert. Weniger Offerten im Bestand entspricht der landesweiten Entwicklung“, ergänzt der Arbeitsmarktexperte und betont: „Während gut qualifizierte Menschen auch weiterhin hohe Chancen auf einen Arbeitsplatz haben, gestaltet sich dies für weniger Qualifizierte schon deutlich schwieriger. Weiterbildung hat deshalb nach wie vor oberste Priorität, um dem Fachkräftebedarf der regionalen Wirtschaft gerecht werden zu können.“

 Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 7246 Personen. Das waren 350 oder 5,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 70,5 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um weniger als ein Drittel entlastet.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 230 auf 1892 gestiegen, das waren 17,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 33 auf 199 im Vergleich zum Vormonat und 30 im Vergleich zum Vorjahr (plus 17,8 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 805. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 55 und gegenüber dem Vorjahr um 83 erhöht.

Beim Jobcenter im Landkreis Neunkirchen hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 152 erhöht und im Vergleich zum Vorjahr um 143 auf aktuell 3219 verringert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Januar bei 342. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 30 gesunken. 833 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 68 gesunken. 39,9 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Januar 1284. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 67.

 NK-Arbeitsmarkt

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Foto: SZ/Steffen, Michael

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Landkreis Neunkirchen im Juni 2019 – das ist der aktuellste Datenstand – mit 39 854 Beschäftigten 0,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf das Saarland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. So heißt es in der Pressemitteilung. Im Januar wurden 173 Stellen neu zur Besetzung gemeldet, vier weniger als im Vormonat. Aktuell stehen 1041 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung, 55 weniger als im Vorjahresmonat. Die meisten offenen Stellen wurden im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen und in der Zeitarbeit gemeldet. Auch im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Gast- und im Baugewerbe bestanden gute Beschäftigungsmöglichkeiten.

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