Ansprechparter auch für Dinge des Alltags

Wellesweiler. Ende 2016, das hat Hans Kerth für sich entschieden, wird er das Ortsvorsteher-Büro räumen. "Diese Legislaturperiode und dann noch eine halbe möchte ich im Amt bleiben", sagt er im Gespräch mit der SZ. In etwas mehr als sieben Jahren also soll der Stabwechsel an einen Jüngeren zur Hälfte der Wahlzeit erfolgen

Wellesweiler. Ende 2016, das hat Hans Kerth für sich entschieden, wird er das Ortsvorsteher-Büro räumen. "Diese Legislaturperiode und dann noch eine halbe möchte ich im Amt bleiben", sagt er im Gespräch mit der SZ. In etwas mehr als sieben Jahren also soll der Stabwechsel an einen Jüngeren zur Hälfte der Wahlzeit erfolgen.Auf ähnliche Weise kam der 67-Jährige im März 2001 ins Amt, als er Heinz Hoffmann "beerbte". Im Wahljahr 2004 wurde der Sozialdemokrat bestätigt und bei der Kommunalwahl im Juni dieses Jahres bescherten die Wellesweiler Wähler der SPD ein Rekordergebnis: 75 Prozent und damit zehn Sitze im dreizehnköpfigen Ortsrat. "Wenn man so abschneidet, zeigt das, dass man seine Arbeit gut gemacht hat", freut sich Hans Kerth. Der Meister bei Saarpor - dort hat er von 1969 bis zu seiner Verrentung 2002 gearbeitet - war bereits Gewerkschafter bei der IG Chemie als ihn die Ära Willy Brandt 1975 zur SPD lockte. Von da war es nur ein kleiner Schritt zur Kommunalpolitik, die ihm sein "politischer Ziehvater" Berthold Günther nahe gebracht hat. Schon 1979 saß er im Neunkircher Stadtrat, wurde dort 1994 Vizechef der SPD-Fraktion, bevor er 2001 ganz in "seinen" Stadtteil überwechselte. Dort, wo er als Wirtssohn im "Walsheimer Hof" (heute Awo-Begegnungsstätte) zur Welt kam und wo seine berufliche Laufbahn und sein kommunalpolitisches Engagement bemerkenswert bruchlos verliefen. Was sich auch in der nächsten Generation fortsetzen könnte: Sohn Patrick ist sei Juni Mitglied des Neunkircher Stadtrates . . . "Mir ist es sehr wichtig, dass ich auch Ansprechpartner für Dinge aus dem täglichen Leben bin, die gar nichts mit Politik zu tun haben", hält Hans Kerth fest. Für seine 5700 Einwohner hat er sich vorgenommen, dem Industrie-Stadtteil Wellesweiler wieder etwas mehr dörflichen Charakter zu geben. Auf diesem Pfad bewegt sich der für alle offenen "Bürgertreff", den Kerth vor gut einem Jahr ins Leben gerufen hat. Was den Ortsvorsteher für die Zukunft drückt, ist das "Riesenproblem Durchgangsverkehr" - wohlwissend, dass schnelle Abhilfe Utopie ist. Mit einem Kreisverkehr statt Ampelanlage an der L 287 wäre für ihn schon viel gewonnen. Ein großes Problem der nächsten Jahre werde auch das Haus Schlecker in der Bürgermeister-Regitz-Straße.Auf etwas mehr Kompetenzen für seinen Ortsrat und sich selbst hofft der Ortsvorsteher in der Zukunft. Womit er nicht unbedingt Entscheidungsrechte meint. Ihm wäre schon geholfen, wenn der Informationsfluss aus dem Rathaus in Richtung Stadtteil konstanter und kompletter wäre. Da begebe sich schon mal der Oberbürgermeister bei Wellesweiler Firmen vor Ort, ohne dass der Ortsvorsteher einbezogen werde. Ans Kürzertreten denkt Hans Kerth allenfalls in sportlicher Hinsicht: Die "Old Boys" vom SSV Wellesweiler müssen auf dem Handballfeld auf ihn verzichten. Im vergangenen Jahr hatte er sich bei einem Einsatz in der polnischen Partnerstadt Wolztin eine Achillessehne gerissen. "Der Durchgangsverkehr in Wellesweiler ist ein Riesenproblem. Ein Kreisverkehr würde helfen."Hans Kerth

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