Lecker! Almpizza konkurriert mit dem Original

Neunkirchen · Sogar Salami vom Biber konnte man kosten. Bei der Street Food Tour im Schatten des Neunkircher Hochofens war für jeden Geschmack etwas dabei.

 Oliver Fleiss bot frisch gebackene Almpizza an.

Oliver Fleiss bot frisch gebackene Almpizza an.

Foto: Marc Prams

Ob es schon jemals so lecker geduftet hat auf dem Alten Hüttenareal in Neunkirchen? Eigentlich eine rhetorische Frage, denn selbstverständlich hat es das nicht. Zumindest nicht so vielfältig wie am Wochenende. Die Street Food Tour hatte von Freitag bis Sonntag den Platz im Schatten des Hochofens zum kulinarischen Mittelpunkt des Saarlandes werden lassen. Wobei Street Food nun wirklich nicht wörtlich mit Straßenessen übersetzt werden sollte. Denn dafür war das, was die Standbetreiber der 25 Trucks, aus denen heraus die unterschiedlichsten Speisen angeboten wurden, einfach zu lecker. So zum Beispiel die Almpizza von Oliver Fleiss und Jonas Petersen aus Esslingen. Das Geheimnis: „Der  Mais-Weizengrieß-Teig wird eigens in einer kleinen Bäckerei in Esslingen für uns hergestellt“, verriet Petersen, der großzügig Kostproben an die Besucher verteilte und alle Hände voll zu tun hatte, der Nachfrage gerecht zu werden. Frisch belegt mit Bergkäse, Schmand, Zwiebeln und Lauch, wahlweise auch mit Lachs und Schinken, ist die Almpizza echte Konkurrenz zum Original aus Italien. In direkter Nachbarschaft zu den beiden Pizzabäckern rührte Guna Upul Samante kräftig in den Töpfen und Pfannen, wo Köstlichkeiten aus seiner Heimat Sri Lanka verlockend gut dufteten. „Das ist Essen für die Seele“, meinte Samante, der beim Kochen auf farbenfrohe Gewürze und regional Produkte setzt. Ob Kokos-Pfannenkuchen, Kürbis- oder Linsen-Curry – Samante darf sich getrost als Werbeträger der Küche seiner Heimat verstehen. Der Wiesbadener Dennis Goltz hat eher Gefallen an Süßem gefunden. Das kommt zwar nicht aus seiner Heimat, schmeckt aber dennoch gut. Fudge nennt sich die an Karamell erinnernde Süßspeise, die Goltz in 60 verschiedenen Geschmackssorten unter die Leute brachte. „Das wird alles in England per Hand gefertigt“, erklärte er ein ums andere Mal jedem, der wissen wollte, was es mit Fudge auf sich hat. Neben Burgern in allen Variationen wurden natürlich auch allerhand lokale Spezialitäten auf den Papptellern verzehrt, wie Maultaschen, Spätzle und Wild. „Kochen ist keine Kunst, Genuss bereiten ist das Geheimnis“, lautet das Motto von Christoph Müller aus Steinach. Vom Wildschweinburger bis zu Gulasch vom Reh mit Schoko-Gin-Sauce setzt Müller ganz auf Wild und verspricht: „Wir machen alles selbst. Von der Jagd im eigenen Revier bis zur Verarbeitung ist alles in unserer Hand.“ Und wer Lust hatte, mal was ganz Ausgefallenes zu testen, der konnte Salami vom Biber kosten. „Kann man mal essen, muss man aber nicht“, meinte Andrea Meyer aus Landsweiler. „Aber hier findet ja wirklich jeder was Leckeres. Auch mein Mann, und der ist Veganer.“

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