Abschied vom Bergbau fällt schwer

Heiligenwald. Der SPD-Ortsverein Heiligenwald verteilte am Samstagmorgen anlässlich des Steinkohle-Bergbau-Auslaufs am Frische-Dreieck in der Schulstraße das traditionelle Bergmannsfrühstück, Lyoner, Weck, Bier oder Schnaps. Vor Ort war auch Klaus Gorny, Betriebsleiter im Bergwerk Ensdorf und Mitglied des Heiligenwalder Ortsrates, in Steigermontur

 Der SPD-Ortsverein Heiligenwald würdigte am Samstag den zu Ende gehenden Steinkohle-Bergbau an der Saar. Foto: Rolf Purper

Der SPD-Ortsverein Heiligenwald würdigte am Samstag den zu Ende gehenden Steinkohle-Bergbau an der Saar. Foto: Rolf Purper

Heiligenwald. Der SPD-Ortsverein Heiligenwald verteilte am Samstagmorgen anlässlich des Steinkohle-Bergbau-Auslaufs am Frische-Dreieck in der Schulstraße das traditionelle Bergmannsfrühstück, Lyoner, Weck, Bier oder Schnaps. Vor Ort war auch Klaus Gorny, Betriebsleiter im Bergwerk Ensdorf und Mitglied des Heiligenwalder Ortsrates, in Steigermontur. Er hatte zusätzlich einige Zentner Saarkohle mitgebracht, die in allerdings kleinen Brocken ebenfalls kostenlos an die zahlreichen Standbesucher verteilt wurde. Vorsitzender Robert Theobald: "Viele Bürger zeigten Verständnis für unsere Aktion und hinterfragten in Zeiten prognostizierter Energie-Engpässe für die Zukunft die Sinnhaftigkeit der Schließung aller Bergwerke an der Saar."Reiner Zimmer und Theo Mark haben bis zur Rente als Bergleute gearbeitet. Ihre Meinung: "Wir können diesen politisch gewollten Kahlschlag nicht verstehen. Der Ursprung für diese Fehlplanung liegt aber darin, dass man, anstatt hier im östlichen Saarland weiterhin Kohle zu fördern, die Aktivitäten nach Ensdorf und in den Warndt verlegte und hier die Gruben schloss. Bei uns liegen ergiebige Flöze viel günstiger, und die Bergbau-Schäden hätten sich in einem erträglichen Rahmen gehalten."

Heimatforscher Guido Jung ärgert sich, dass überall die Rede sei vom Ende des 250-jährigen Bergbaus an der Saar. "Es ist bewiesen, dass der deutsche Kaiser bereits 1371 das Bergregal an die Grafen von Nassau-Saarbrücken vergab. Wer jetzt von 250 Jahren Bergbau an der Saar spricht, liegt sachlich völlig daneben."

Und dass die saarländische Ministerpräsidentin den Barbaratag, den 4. Dezember, zum Tag der Energie umbenennen möchte, regt Jung noch mehr auf: "Bis 1957 war der Barbaratag ein Feiertag, mit dem auch die Bedeutung der Kohle für unsere Region gewürdigt wurde. Was der Tag der Energie uns sagen soll, erschließt sich mir nicht." rp

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