. Um die Menschen auf die Kurse der Neunkircher Volkshochschule aufmerksam zu machen, da beschreitet deren Leiter Thomas Haffner schon mal neue Wege. Beispielsweise, als im vergangenen Semester erstmals ein Isländisch-Kurs angeboten wurde. "Da haben wir einfach mal Island-Pony-Clubs angeschrieben", erzählt Haffner der SZ. Mit Erfolg. Isländisch ist im Übrigen nur eine der eher exotischen Sprachen, die man im Neunkircher Programm findet. Erweitert wird ständig, auch im Bereich Deutschkurse.

"Wir haben immer ein offenes Ohr dafür, was die Menschen gerne an Kursen haben wollen oder auch, was Menschen an Kursen anbieten wollen", erläutert Hannelore Melcher. Sie klingt schon wie ein alter Hase, dabei ist sie die Neue im Bunde. Seit 1. Juni ist die 29-Jährige Assistentin der Geschäftsleitung. Die St. Wendelerin hat nach dem Master in Germanistik und Kunstgeschichte bei Kulturgesellschafts-Geschäftsführer Uwe Wagner nach einem Praktikum gefragt, hat das auf eigenen Wunsch bei der VHS absolviert und war nach dem Weggang von Juliane Bentz auf deren Stelle gerückt. Am Programm des am 14. September beginnenden Semesters konnte sie selbst nicht mehr aktiv mitarbeiten. Macht aber nix. "Ich kann mit dem Programm sehr gut leben." Und bei den nächsten Semestern hat sie dann aktives Mitspracherecht. Schon im September setzen sich Haffner und Melcher zur Planung des Sommerangebots zusammen. "Dann ziehen wir Bilanz, gucken, was läuft und was nicht und was es Neues geben könnte", erläutert Haffner. Dabei bekommt ein Kurs nicht nur eine Chance. "Erst, was beim dritten Mal nicht zieht, das fliegt ganz raus." Manchmal dauere es eben, bis ein Thema angenommen wird. Auch, wenn man sich über Vorschläge freut, wahllos alles nimmt man nicht. "Wenn was zu esoterisch oder von der Weltanschauung nicht neutral ist", hält Haffner Rücksprache mit dem ersten Beigeordneten der Stadt, Sören Meng, in dessen Ressort die VHS fällt. "Der entscheidet dann."

Rund 200 Kurse gibt es alleine in diesem Semester. Darunter Klassiker und immer wieder Neues. Beispielsweise im Bereich Gesellschaft. Der Klassiker: Die Fledermauswanderung, wechselnde Exkursionen. Renner im letzten Semester: "Haushaltsauflösung". Neu ist eine Reihe zum Thema "Endstation Alltagstrott". Im EDV-Bereich stehen nun auch Buchhaltung, Steuersparbuch für Privatpersonen und Rhetorik auf dem Programm. Beliebt seit 2006: Der Seniorencomputer-Kurs. "Manche sind da schon von Anfang an dabei", weiß Haffner, der selbst einen der Kurse leitet. Stolz ist er auch auf den Hauptschulabschlusskurs. Über 20 Menschen holen in Neunkirchen Semester für Semester diese Prüfung nach.

Trotzdem bleibt der stärkste der Bereiche an der Neunkircher VHS der Bereich Gesundheit. Neben den traditionellen Gymnastik- und Entspannungskursen, den Vorträgen über Heilmethoden, Kochkursen (beliebt hier die französische Küche), dem Whiskeytasting gibt es drei völlig neue Themen: Im "Abc der Küche" lernen Kochanfänger, im vegan-vegetarischen Kochkurs wird unter anderem ein Weihnachtsmenü zubereitet und ein Messerschmiedemeister in Saarbrücken lehrt, wie man die Schneidinstrumente scharf hält. Im Kulturbereich bleiben die Renner "Meine Geschichte und ich", der literarische Zirkel und auch der VHS-Filmclub, der sich einmal im Quartal trifft und sich immer über neue Gesichter freut. Großes Thema auch: die Studienfahrten. Neu ist beispielsweise die Radtour durch den Bliesgau.

Etwas verspätet wird das Kinderatelier, das zusammen mit der Städtischen Galerie veranstaltet wird, eröffnen. Da man im Rahmen des Umbaus Bürgerhaus in Zentrum für Bildung und Kultur (wir berichteten) in neue Räume zieht, wird es damit wohl Oktober/November werden.