Brand in Neunkirchen Nach der Mutter nun Sohn (4) tot geborgen

Neunkirchen · Jetzt konzentriert sich die Polizei nach dem Brand auf die Suche nach dem weiter vermissten Vater der dreiköpfigen Familie aus Neunkirchen.

Helfer bergen am Mittwochmorgen in der Neunkircher Wellesweilerstraße die Leiche eines vierjährigen Jungen aus dem Brandhaus.

Helfer bergen am Mittwochmorgen in der Neunkircher Wellesweilerstraße die Leiche eines vierjährigen Jungen aus dem Brandhaus.

Foto: Michael Kipp

Die Befürchtung, dass sich in dem Haus, das in der Nacht zum Sonntag in der Neunkircher Wellesweilerstraße komplett ausbrannte, weitere Tote befinden, hat sich am Mittwochmorgen bewahrheitet. Die Leiche des vermissten vierjährigen Jungen wurde gegen 9 Uhr geborgen. Bereits am Dienstag war die Mutter (33) tot aufgefunden worden. Jetzt konzentrieren sich die  Spezialisten der Polizei vom Dezernat Todesermittlungssachen auf die Suche nach dem weiterhin vermissten 50 Jahre alten Vater der dreiköpfigen deutschen Familie, die im Dachgeschoss des Hauses gelebt hatte. 13 Personen konnten von den Helfern vor den Flammen gerettet werden.

Wie Polizeisprecherin Melanie Mohrbach bei einem Ortstermin in Neunkirchen mitteilte, hat die Obduktion des kleinen Jungen, ebenso wie bei der Mutter, ergeben, dass der Tod durch eine Rauchgas-Vergiftung eingetreten ist. Sowohl die Mutter, als auch ihr Sohn, gehören ohne Zweifel zu der Familie, die seit Sonntag vermisst wurde.

Jetzt konzentriert sich die Suche auf den 50 Jahre alten Familienvater. „Wir gehen davon aus, dass wir auch ihn in der Ruine finden werden“, so Melanie Mohrbach.

Feuerwehr birgt Leiche aus dem Brandhaus in Neunkirchen
15 Bilder

Feuerwehr birgt Leiche aus Brandhaus in Neunkirchen

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Foto: Michael Kipp

Die Feuerwehr, die seit Sonntagnacht im Einsatz war, um auch noch die letzten Glutnester zu bekämpfen und die rechts und links angebauten Häuser zu schützen, konnte das Feld mittlerweile ganz der ermittelnden Polizei und der Abbruchfirma überlassen. Seit Mittwochnachmittag ist nun ein Leichenspürhund im Einsatz. Von der Plattform  eines Hubsteigers aus tragen jeweils zwei Fachleute Stück für Stück des total verkohlten Dachstuhles ab, um die Wohnung in Augenschein zu nehmen, in der noch das dritte Opfer des verheerenden Feuers vermutet wird. Mit Motorsägen werden die letzten schwarz in den stahlblauen Himmel ragenden Balken zerschnitten.

Seit Dienstagabend sind die Bewohner der Nachbarhäuser, die seit Sonntag evakuiert waren, wieder in ihren Wohnungen. Manche schauen  den Arbeiten aus ihren Fenstern zu. Die Wellesweilerstraße ist weiter  zwischen August- und Mozartstraße komplett gesperrt. Ein mächtiges Kettenfahrzeug und  der große Hubsteiger versperren die Durchfahrt. Polizisten sichern den Bereich ab. Susanne Groß (Todesermittlungssachen) hat nach eigener Aussage noch nie erlebt, dass es nach einem Brand so lange gedauert hat, alle Opfer zu bergen.  Weil die Ermittler das Gebäude, das jederzeit einzustürzen droht, noch nicht betreten konnten, gab es auch am Mittwoch noch keine Angaben zu Brandherd- und Ursache. Am Donnerstag wollen Gutachter und Brandermittler einen ersten Versuch unternehmen, Hinweise zu sammeln.

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