Krieg in der Ukraine Wohnraum in Neunkirchen für Flüchtlinge gesucht

Neunkirchen · „Der Krieg in der Ukraine bewegt uns alle!“ so Oberbürgermeister Jörg Aumann. „Wir wollen nach Kräften das Leid der Menschen lindern. Doch unsere Hilfe muss zielgerichtet sein und sinnvoll organisiert werden.“ Die Kreisstadt Neunkirchen schließt sich daher einem Hilfskonvoi an, der von ihrer polnischen Partnerstadt Wolsztyn aus ins Kriegsgebiet fährt, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

 Eine ehrenamtliche Helferin läuft mit einem Schild, das die ukrainische Flagge zeigt, neben einem frisch eingefahrenen ICE und sucht ankommende Geflüchtete. Aus der Ukraine sind seit Beginn des russischen Einmarschs sind laut UN mehr als zwei Millionen Menschen geflohen. Auch in Hamburg kommen immer mehr Menschen an, die versorgt werden müssen. Foto: Jonas Walzberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Eine ehrenamtliche Helferin läuft mit einem Schild, das die ukrainische Flagge zeigt, neben einem frisch eingefahrenen ICE und sucht ankommende Geflüchtete. Aus der Ukraine sind seit Beginn des russischen Einmarschs sind laut UN mehr als zwei Millionen Menschen geflohen. Auch in Hamburg kommen immer mehr Menschen an, die versorgt werden müssen. Foto: Jonas Walzberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Jonas Walzberg

„Aus diesem Grund haben wir die Apotheken und Hilfsverbände angesprochen. Gebraucht werden dort vor allem zunächst Verbandsmaterial und Notstromaggregate. Die ersten Apotheken haben bereits Unterstützung zugesagt und dafür bedanke ich mich vorab ganz herzlich“, so Aumann.

Darüber hinaus müsse aber auch den Menschen, die sich aus dem Kriegsgeschehen retten konnten, geholfen werden. „Vorrang muss haben, dass wir die Flüchtenden gut unterbringen“, damit sie nach den schrecklichen Fluchterlebnissen zunächst zur Ruhe kommen und sich sicher fühlen können, so der Beigeordnete der Kreisstadt Neunkirchen, Thomas Hans. Alle ankommenden ukrainischen Flüchtenden werden zuerst in Lebach oder in Dependancen des Landes registriert und auf Corona getestet beziehungsweise geimpft. Danach sollen sie auf die Kommunen verteilt werden. Auch für Menschen, die auf privaten Wegen ins Saarland kommen, sei es notwendig, sich in Lebach registrieren zu lassen, um die Weichen für einen Leistungsbezug zu stellen.

„Wichtig ist, dass unsere Bürgerinnen und Bürger uns freien Wohnraum melden, damit wir die Anmietung in die Wege leiten können. Derzeit weiß niemand, wie viele Menschen kommen und wie lange sie bleiben werden. Hans verweist in diesem Zusammenhang auf gute Kontakte zur GSG, Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Neunkirchen, und zu den Wohlfahrtsverbänden, mit denen man bei der Betreuung der Flüchtlinge vertrauensvoll zusammenarbeiten werde.

Wer eine Wohnung zur Verfügung stellen kann, sollte sich also beim  Amt für Soziale Dienste, Oberer Markt 16, 66538 Neunkirchen, Frau Backes, Tel. (0 68 21) 202-415 melden, um die Anmietung zu klären.

OB Aumann verweist auf die Wichtigkeit der Soforthilfe: „Das ist unsere humanitäre Aufgabe, die wir schnell und unbürokratisch lösen müssen!“

Wenig sinnvoll seien derzeit allerdings kleine Privatinitiativen, die um Altkleider bitten. Der Transport in die Grenzgebiete sei teuer. Dort müssten wiederum Verteilstationen eingerichtet werden. Im Ernstfall blockiere man mit den gut gemeinten Hilfsgütern Hallen, die auch für die Aufnahme der Menschen gebraucht würden. „Es ist ja nicht damit getan, hier Hygiene- und Haushaltsartikel sowie Kleider abzugeben. Sie müssen sortiert und bedarfsgereicht verteilt werden. Im Ahrtal hat sich gezeigt, dass Deutschland zu großer Hilfe bereit ist. Allerdings muss die Hilfe in geordneten Bahnen verlaufen. Dafür haben wir in Deutschland gut funktionierende Hilfsorganisationen, die entsprechend ausgebildet sind. Bitte unterstützen Sie diese. Werden Sie erst aktiv, wenn diese Organisationen ihre zielgerichteten Aufrufe starten. Wenn Sie akut helfen wollen, so ist mit einer Geldspende wesentlich mehr erreicht“, bittet Oberbürgermeister Aumann. Er verweist zudem auf die Initiative des Landrates des Saarpfalz-Kreises, Theophil Gallo. Gallo ist auch Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar e.V., die sehr enge Kontakte nach Polen pflegt und ein Spendenkonto bei der Kreissparkasse Saarpfalz eingerichtet hat: IBAN: DE24 5945 0010 1030 6152 88, BIC: SALADE 51 HOM, Empfänger: Koop-SPK-DPG-SpohnsHaus

Nähere Infos hierzu auch auf der Webseite https://www.saarpfalz-kreis.de/hilfe-fuer-die-ukraine

Auch auf dem Portal der Landesregierung findet man wichtige Hinweise zu Hilfen für die Ukraine unter www.ukraine.saarland.de, bei der Hotline (0681) 501 4204, die montags bis freitags, 8 bis 16 Uhr, geschaltet ist, oder per E-Mail an UkraineFluechtlinge@innen.saarland.de

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