Filmdreh in Neunkirchen Neunkirchen mal wieder Drehort für einen Spielfilm
Neunkirchen · Für Aufsehen in der Neunkircher Innenstadt hat am Mittwoch ein Filmteam um die Regisseurin Oona von Maydell gesorgt. Gedreht wurde in der Wilhelmstraße, am Hüttenberg und vor dem Ladenlokal von Tabak Frank in der Lindenallee.
Total entspannt kassiert Cornelia De Marino im Tabakladen das Geld für eine Schachtel Zigaretten, das angekündigte Filmteam braucht etwas länger beim Dreh in der Wilhelmstraße. Etliche Male muss Hauptdarstellerin Amelie Kiefer mit dem Handy am Ohr die Zufahrt vom Parkhaus zur Wilhelmstraße hochgehen. Heute nicht wie im bisher üblichen Mairegen, die Sonne scheint über Neunkirchen. Darüber freut sich auch Aufnahmeleiter Phil Christen. „Das Stahlgerüst wirft jetzt so schöne Schatten.“ Die Schatten sind für Regisseurin Oona von Maydell derzeit weniger interessant, sie sieht noch Verbesserungspotenzial in der Szene selbst. „Für mich fühlt es sich nicht wie eine Wiederholung, sondern wie eine Optimierung an“, sagt Amelie Kiefer später der Saarbrücker Zeitung. Die Mutter eines fünf Jahre alten Sohnes spielt in dieser zweiten Regiearbeit von Oona von Maydell – übrigens der Tochter von Sabine und Claude Olivier Rudolph – ebenfalls eine junge Mutter. „DEVIER“ heißt der Kurzfilm, der 24 Minuten lang die Perspektive auf eine „neue Mütterlichkeit“ richten wird. Was dies für sie persönlich bedeutet? Oona von Maydell, ebenfalls Mutter eines fünfjährigen Sohnes, rückt den Lebensalltag einer Frau in den Mittelpunkt, die zwischen Familien- und Berufswelt jonglieren muss. Die Rolle der Frau müsse immer wieder neu definiert werden, gerade als berufstätige Mutter zwischen Gleitzeit und Homeoffice. Dies bedeute auch, den Menschen, die während des Jobs das Kind betreuen, zu vertrauen. „Ohne Schuldgefühle.“ Auch die Schauspielerin Amelie Kiefer kennt diesen Druck nur zu gut. Gerade in der Kunstszene sei es schwierig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. In Neunkirchen ist die Schauspielerin, die in München lebt, übrigens das erste Mal. Besonders gefällt ihr, was vom ehemaligen Eisenwerk noch zu sehen.
Dann geht es auch schon weiter mit dem Dreh, Ausstatterin Olga Gredig wartet geduldig vor dem Ladenlokal von Doris Frank. Die hat spontan zugesagt, als vergangene Woche Drehleiter Phil bei ihr angefragt hat, ob ihr Laden als Kulisse für einen kurzen Spielfilm dienen könne. Dies sei eine gute Gelegenheit, einen typischen Kioskladen zu zeigen. „Leider gibt es ja nicht mehr so viele“, bedauert Doris Frank. „Dabei kommen so viele Kunden so gerne nur zum Sprooche.“