Neues aus dem Zoo Neunkirchen Platz für ein außergewöhnliches Raubtier

Neunkirchen · Der Neunkircher Zoo meldet für 2018 rückläufige Besucherzahlen und für 2019 neue Attraktionen.

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Foto: SZ

Lieber im Freibad eine Abkühlung suchen als im Neunkircher Zoo Tiere gucken: Diese Entscheidung vieler Menschen im Super-Sommer 2018 ist durchaus nachvollziehbar. Knapp 155 000 Menschen haben im vergangenen Jahr den Neunkircher Zoo besucht. Das waren nach Angaben von Zoo-Direktor Norbert Fritsch etwa 22 000 Gäste weniger als im Vorjahr. Daran konnte auch die Eröffnung der neuen Streifenhyänen-Anlage nichts ändern.

Im SZ-Gespräch zur Jahresbilanz redet Fritsch dieses Ergebnis auch nicht schön: „Besuchermäßig war es ein schlechtes Jahr für uns.“ Insbesondere während der Sommerferien, normalerweise besucherstarke Monate, sei es einfach zu heiß gewesen. Keineswegs habe die Attraktivität der Freizeiteinrichtung nachgelassen, versichert der Zoodirektor, auch wenn die hitzig geführte Diskussion um das stark bevölkerte Paviangehege sicher keine Positiv-Werbung für den Zoo war. Mit dem saarländischen Umweltministerium sei man in Kontakt wegen der Haltung der Paviane. Im März/April, wenn es wieder wärmer werde, würden 30 Paviane an andere Zoos abgegeben, berichtet Fritsch. Dann sei Entspannung in Sicht, was den Besatz der Paviananlage anbelange.

Grundsätzlich versuche der Neunkircher Zoo, in allen Bereichen die Anlagen zu modernisieren und den Tieren eine möglichst artgerechte Haltung zu bieten. „Wir müssen an allen Fronten kämpfen und haben auch viele Ideen“, versichert Fritsch. Etwa um die Infrastruktur für die Besucher zu verbessern. Allerdings benötige man dazu die entsprechenden personellen Kapazitäten und finanziellen Mittel.

Mit vereinten Kräften, hier erwähnt Fritsch insbesondere den Förderverein des Zoos, werden pünktlich zum Saisonbeginn an Ostern zwei „schön gelungene“ Anlagen eröffnen können. So werden im Rahmen des Artenschutzprogramms und in Kooperation mit LIK Nord, dem Nabu und anderen Partnern die im Saarland selten gewordenen Steinkäuze ein adäquates Zuhause finden. Dazu wurden zwei Volièren in der Falknerei entsprechend eingerichtet. Ungefähr zur selben Zeit rechnet Fritsch mit der offiziellen Eröffnung einer Anlage für das größte Raubtier der Insel Madagaskar, dem Fossa. Das auch Frettkatze genannte Tier ist allerdings nur so groß wie ein Fuchs und sehr geschmeidig in seinen Bewegungen, schwärmt der Zoodirektor. Ein Weibchen werde mit dem bereits in Neunkirchen lebenden Männchen ein Gehege in der ehemaligen Fasanerie beziehen können.

Ansonsten seien noch größere Bauprojekte in Vorbereitung, aber deren Finanzierung noch nicht in trockenen Tüchern. Deshalb will der Zoodirektor zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr darüber verraten. Sagen kann er aber, dass der erstmals durchgeführte Weihnachtsmarkt im Zoo trotz des Regenwetters sowohl bei den Besuchern als auch den Standbetreibern auf sehr gute Resonanz gestoßen sei. Eine Wiederholung in diesem Jahr sei auf jeden Fall wünschenswert.

Auf dem Gelände der vor ein paar Jahren abgerissenen Zoohalle soll sich auch etwas tun. Auf der ungenutzten Freifläche soll eine Art chinesischer Garten, ein Drachengarten entstehen. Unsere Zeitung hat bereits über das Engagement das Rotary-Clubs Neunkirchen berichtet, der den Neubau der so genannten Pater-Davids-Voliere unterstützt. Der besondere Erfahrungsgarten nach asiatischem Vorbild setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen, unter anderem neben einem Glashaus mit Außenteichen für vom Aussterben bedrohte China-Alligatoren, soll auch die neue Pater-Davids-Voliere für unterschiedliche Tierarten wie Pater-Davids-Felsenhörnchen, aber auch Vögel wie die Chinesische Nachtigall und den ebenso vom Aussterben bedrohten Blaukappenhäherling erbaut werden.

Der Neunkircher Zoodirektor ist sich bewusst, dass in einer Freizeiteinrichtung Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt ist, da viele Besucherinnen und Besucher Neuerungen erwarten. Nicht beeinflussen kann er allerdings die Rahmenbedingungen durch das Wetter. Dauerregen vertreibt die Besucher, aber so lange anhaltend heiß wie 2018 braucht es dieses Jahr auch nicht zu werden.

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