Neunkircher Zoo Ziegenbock Baldur sagt bald „servus“

Neunkirchen · Für die Neuen im Neunkircher Zoo gibt es neue Schilder, die auch die Bedrohung der Art dokumentieren.

 Baldur, die neugierige Thüringer Bergziege mit dem leichten Unterbiss.

Baldur, die neugierige Thüringer Bergziege mit dem leichten Unterbiss.

Foto: Elke Jacobi

Im Zoo tut sich immer was, das ist hinlänglich bekannt. Zurzeit sind es die beiden Transvaal-Löwen, denen die Haupt-Aufmerksamkeit gehört und die hier seit einer Woche Gäste sind; aus Magdeburg gekommen, wartend auf ihre Weiterreise im Herbst in den Zoo ihrer Bestimmung (wir berichteten). Aber viele kleine Dinge tun sich immer und überall. Wer die Muße mitbringt, die sich Zoodirektor Norbert Fritsch so von den Besuchern wünscht, der kann viel entdecken. Beispielsweise die Sika-Hirsche, die gerade im Bast stehen. Will sagen: das Geweih wächst und wer genau hinsieht, der kann sehen, dass es mit einer zarten Haut, der Basthaut eben, überzogen ist. Und die stoßen sich die Hirsche dann ab. Wer das ganz genau im Auge zu haben scheint, das ist gegenüber der stattliche Herr bei den Thüringer Bergziegen. Zu übersehen ist Baldur nicht, denn mit Wonne hängt er am Gehege-Zaun, den Kopf mit dem leichten Überbiss neugierig weit drüber, riskiert er gerne einen Auge-in-Auge-Blick mit dem Besucher. Der sollte den ruhig riskieren. Denn Baldurs Tage im Neunkircher Zoo sind gezählt. „Er hat seine Dienste getan“, sagt auch Fritsch. Aber keine Sorge: Der Herr wechselt nur den Wohnsitz. Er hat einen Riesenfan in den Alpen gefunden. Dem war er einige Euro wert, und so macht Baldur bald Dauerurlaub in Österreich.

Ganz unaufdringlich sind im Gegensatz zu der Ziege die beiden Rotsteißkakadus. Wer sie sehen will: Sie sind im Gehege neben dem Orang-Utan-Haus. Zusammen mit Ministachelschweinen und Riesenborkenratten bilden die drei Arten sozusagen eine philippinische Einheit im Zoo. Alle vom Aussterben bedroht. Was den Rotsteißkakadu anbelangt - eine von insgesamt 20 Arten, zu denen unter anderem auch der Nymphensittich zählt - so kann das der Besucher ganz leicht sehen. Denn für das Pärchen ist bereits eines der neuen Hinweisschilder angebracht. Auf ihnen ist nicht nur jede mögliche Info über das jeweilige Zootier zu lesen, eine Tabelle zeigt, wie es um die Art bestellt ist. Für die Rotsteißkakadus herrscht da Alarmstufe Rot. Bei ihnen ist es schon so weit, dass nur die  Zuchtprogramme der Zoos das Überleben der Art noch retten können.

 Rotsteißkakadus, eine vom Aussterben bedrohte Kakadu-Art von den Philippinen, haben ihren Platz im Zoo.

Rotsteißkakadus, eine vom Aussterben bedrohte Kakadu-Art von den Philippinen, haben ihren Platz im Zoo.

Foto: Elke Jacobi

Alle neuen Zooschilder werden künftig mit diesem Hinweis versehen sein. Was die anderen beiden philippinischen Bewohner anbelangt: So rieisig, wie der Name sagt, ist die Riesenborkenratte nun auch wieder nicht - zweineinhalb Kilo bringt sie auf die Waage.

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