Offene Stadtteilarbeit Brücken bauen in der Brückenstraße 7

Neunkirchen · Für die Bürger der Unterstadt und Stadtmitte gibt es nun eine zweite Anlaufstelle neben dem Kommunikationszentrum (Komm) in der Kleiststraße: In der Brückenstraße 7 wurde der Neunkircher Quartierstreff eröffnet.

 Albena Olejnik (Mitte)  begrüßte die Gäste des neuen Quartierstreff in der Neunkircher Brückenstraße 7.

Albena Olejnik (Mitte)  begrüßte die Gäste des neuen Quartierstreff in der Neunkircher Brückenstraße 7.

Foto: Engel

Für Quartiersmanagerin Albena Olejnik ist die Brückenstraße 7 jetzt Arbeitsplatz, für die Bürger soll der hell-freundlich gestaltete Raum mit kleiner Kaffeeküche ungezwungener Treffpunkt sein. Im Behördendeutsch ist von einem „niedrigschwelligen Angebot für Integration und Teilhabe am öffentlichen Leben“ die Rede, was bedeuten soll, dass hier ein Ort entstanden ist, den man in vielerlei Lebenslagen nutzen kann. Um sich mit Freunden zu treffen, sich von der Quartiersmanagerin im Umgang mit Behörden beraten zu lassen oder Kontakte zu knüpfen.

Jörg Aumann, Bürgermeister und designierter Oberbürgermeister der Stadt Neunkirchen, sagte bei der Eröffnung des Quartierstreffs am Donnerstag: „Mit der Umwidmung dieses ehemaligen Ladenlokals beginnt ein neues Kapitel in der fast 20-jährigen Erfolgsgeschichte der Stadtteilarbeit in Neunkirchen.“ Wer Stadtteilarbeit betreibe, habe es mit der gesamten Bandbreite menschlichen Zusammenlebens zu tun. Kümmerer wie Stadtteilmanager Wolfgang Hrasky und jetzt auch Albena Olejnik (siehe „Info“) sind laut Aumann dazu da, Bürger zu aktivieren, die Stadtteilkultur zu fördern und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Der Standort Brückenstraße sei gewählt worden, um noch stärker als bisher Laufkundschaft zu akquirieren.

Aufgabe von Quartiersmanagerin Albena Olejnik wird sein, eine Lenkungsgruppe aus Bürgern, lokaler Ökonomie, karitativen Einrichtungen und Vertretern der Stadt zu moderieren. Ein großes Aufgabenfeld liegt, so Aumann, auch im Bereich der Integration von Migranten. Für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit wäre es sehr wünschenswert, wenn nicht sogar unverzichtbar, dass sich ethnische Gruppen organisieren. Wobei die Stadtteilarbeit Geburtshilfe leisten könnte. „Droht doch andernfalls eine Ghettoisierung ganzer Straßenzüge“, machte Jörg Aumann deutlich, wie wichtig die Quartiersarbeit für die Stadt Neunkirchen sei. Finanziert wird die aktuelle Maßnahme durch das Programm „Soziale Stadt“ mit Mitteln von Bund, Land und Stadt Neunkirchen.

 Stadtteilmanager Wolfgang Hrasky nahm Bezug auf die Veränderungen der Einwohnerstruktur in der Unterstadt durch den Zuzug vor allem von Syrern, Bulgaren und Rumänen. In dieser Situation sei die durchgängige professionelle Betreuung der Menschen sehr wichtig. Von „Verstetigung“, also dem Anstoßen von positiven Prozessen in der Hoffnung, dass sie dann ohne die Profis „von alleine“ weiter laufen, hält der erfahrene Quartiersmanager nichts. Hrasky ist sicher, dass die Arbeit der Ehrenamtler im Quartier wie Aktive Bürger (ehemals Bürgerstammtisch Unterstadt) oder der Verein Horizont eine Basis für gute Entwicklungen lege. Auch das Reparaturcafé im Komm nannte er als Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit.

Die Vermieterfamilie Cornely wurde bei der Eröffnung des Quartierstreffs in ihrem Haus als „Glücksfall“ herausgestellt, gehört sie doch zu den überzeugten Bürgern der Unterstadt, ebenso wie Bürgerstammtisch-Urgestein Jürgen Specht, der Albena Olejnik mit einem echten Hufeisen als Geschenk eine glückliche Hand für ihre Aufgabe wünschte.

Albena Olejnik betonte, dass sie „für alle im Viertel“ da sein wolle. „Ich verspüre eine große Verantwortung und sehe das als Herausforderung für meine Tätigkeit“, sagte Olejnik. Vorerst ist an jedem Mittwoch von 9 bis 12 Uhr eine feste Sprechzeit der Quartiersmanagerin in der Brückenstraße vorgesehen. Sie plant allerlei Aktivitäten wie Ausstellungen, Lesungen, Projekte für Kinder und Senioren, Informationen zu Gesundheit und Umwelt. Alles eben in Abstimmung mit den Bürgern und ihren Wünschen.

Eine Telefonnummer soll der Quartierstreff in Kürze bekommen, per Mail ist die Quartiersmanagerin erreichbar unter quartier@neunkirchen.de; albena.olejnik@neunkirchen.de; Wolfgang Hrasky vom Stadtteilbüro Neunkirchen: Tel: (06821) 91 92 32; wolfgang.hrasky@neunkirchen.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort