Naturschutz Nabu: Aktive Wohnraumpolitik ist gefragt

Kreis Neunkirchen · ()   Zu der von Innenminister Klaus  Bouillon angekündigten Erleichterung bei der Ausweisung von Neubaugebieten auf der Grünen Wiese (die SZ berichtete), meldet sich der Nabu Unteres Illtal zu Wort.

Der Nabu betont unter Hinzuziehung der Daten des statistischen Landesamtes, dass die Bevölkerungszahl im Landkreis Neunkirchen von 2008 bis 2015 bereits um über sechs Prozent  abgenommen habe. Aufgrund der demographischen Entwicklung prognostiziert das Amt zudem bis 2030 einen weiteren Rückgang um über 17  Prozent  im Landkreis. Dies  sei der größte Bevölkerungsschwund im ganzen Saarland, wo mit einem Rückgang um 13 Prozent gerechnet werde. Leerstand, Zerfall von Altbauten und Verödung von Ortskernen sieht der Nabu als wachsendes Problem für die Gemeinden. Mit dem Rückgang der Zahl an Menschen, sprich Steuerzahlern, stiegen die Kosten pro Kopf für den Erhalt der Infrastruktur. Die Ausgaben für Kanal, Straßen, Winterdienst oder  Versorgungsleitungen  würden auf immer weniger Köpfen verteilt. „Was daher fehlt, ist  kein ausufernder Siedlungsbrei in die freie Landschaft, sondern barrierefreies Wohnen in den Dörfern, innerörtliche, altersgerechte Wohnkomplexe und die Sanierung alter Bausubstanz“, so der Nabu.  Der Nabu sieht die Politik von Bund bis Land gefordert, die Kommunen finanziell in die Lage zu versetzen eine aktive innerörtliche Wohnraumpolitik zu betreiben, um im wahrsten Sinne des Wortes das Dorf zusammenzuhalten. Unter der Prämisse Lebensraumzerstörung war gestern, intelligente Innenentwicklung (Dorf der kurzen Wege) ist heute.  

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