Müllentsorgung wurde günstiger

Neunkirchen. Eine gute und eine schlechte Müll-Nachricht hatte Neunkirchens Oberbürgermeister Friedrich Decker bei der jüngsten Stadtpressekonferenz. Zunächst die gute: Die Zahl der Umweltverschandler, die ihren Abfall illegal in die Landschaft kippen, nimmt offenbar ab

Neunkirchen. Eine gute und eine schlechte Müll-Nachricht hatte Neunkirchens Oberbürgermeister Friedrich Decker bei der jüngsten Stadtpressekonferenz. Zunächst die gute: Die Zahl der Umweltverschandler, die ihren Abfall illegal in die Landschaft kippen, nimmt offenbar ab. Die schlechte besagt: Es finden sich immer mehr Schmutzfinken, die ihre Abfallprodukte, vornehmlich auch Hausmüll, einfach in den städtischen Papierkörben deponieren. Das ergibt sich aus der Abfallstatistik des Zentralen Betriebshofes für das Jahr 2007, die jetzt vorgestellt wurde."Stammkunden", die den häuslichen Abfall einfach auf Kosten der Allgemeinheit in die städtischen Abfallbehälter schmeißen, statt Abfuhrgebühren zu zahlen, gibt es nach Beobachtung des OB schon lange. Doch diese Klientel scheint zu wachsen: Trugen die städtischen Müllmänner im Jahr 2000 noch 34 Tonnen Papierkörbe-Inhalt zusammen, war es 2007 mit der bisherigen Rekordmenge von gut 67 Tonnen schon das Doppelte. Einen Grund dafür sieht Decker darin, dass nicht wenige Haushalte eine zu kleine Mülltonne gewählt haben. "Der Trend wird sich noch verstärken, wenn der Entsorgungsverband Saar 2010 das Abfuhrsystem umstellt", vermutet der Verwaltungschef.Immerhin steht dem ein anhaltender Rückgang der illegalen Abfallablagerungen gegenüber. 2005 wurden 82,5 Tonnen davon eingesammelt. Diese Menge sank 2006 auf rund 70 Tonnen und 2007 waren es nur noch 42,7 Tonnen. Dies wertet Decker als "Beweis, dass das Neunkircher Konzept des Drei-Säulen-Modells mit den Bereichen Reinigung, Ahndung und Sensibilisierung weiterhin Früchte trägt".Bei der Reinigung der Straßen (312,4 Tonnen Abfall) und der Reinigung der Sinkkasten (78,2 Tonnen) sanken die eingesammelten Mengen ebenfalls. Im Umfeld der Containerstandorte wurden im vergangenen Jahr 161 Tonnen Müll einfach abgestellt. Das waren zwar 14,6 Tonnen mehr als im Jahr davor, doch im Vergleich der letzten zehn Jahre handelt es sich um die zweitniedrigste Menge. Aufschlussreich auch das Gewicht des regulär abgefahrenen Mülls. Hier nimmt die Stadtverwaltung das Jahr 1995 als Ausgangspunkt. Damals fielen 18836 Tonnen Hausmüll an, 2007 waren es mit 12277 Tonnen ein Drittel weniger. Das Sperrmüllaufkommen stieg im gleichen Zeitraum von 1845 auf 2441 Tonnen. In den grünen Tonnen war im Verlauf der letzten sechs Jahre mit jeweils rund 2200 Tonnen annähernd gleich viel Biomüll.Der finanzielle Schlusspunkt ist positiv: Für den Müll-Einsatz der Betriebshofmänner sowie der Fahrzeuge und Maschinen musste der Gebührenzahler via städtischer Haushalt 1996 rund 1,24 Millionen Euro hinblättern. Elf Jahre später ist diese Summe trotz allgemeiner Kostensteigerungen auf 1,10 Millionen Euro gesunken.

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