Wenn die La-Ola-Welle den Tormann überrollt

Merchweiler · Die Handball-Spielgemeinschaft Merchweiler-Quierschied fördert Talente auf ihrem ersten Handball-Trainings-Camp.

 Der Tormann steht unter Dauerbeschuss. Nacheinander von rechts nach links werfen die Spieler aufs Tor. La-Ola-Welle als Härtetest.Foto: Stephanie Schwarz

Der Tormann steht unter Dauerbeschuss. Nacheinander von rechts nach links werfen die Spieler aufs Tor. La-Ola-Welle als Härtetest.Foto: Stephanie Schwarz

Foto: Stephanie Schwarz

Ein junger Handballer in Ballbesitz wird von ein Gegenspieler bedrängt. Hektisch sucht er nach einem freien Mitspieler und wirft. Doch der Abwehrspieler hat aufgepasst und fängt den Ball ab. Zur Strafe müssen alle Spieler im Angriff eine Rolle vorwärts auf dem Hallenboden machen. Erneuter Angriff. Doch die Verteidigung treibt die Spieler bis zur Mittellinie zurück. Sie sitzen fest. Und schon wieder hat die Verteidigung den Ball ergattert. Erneut geht es zurück auf den Boden.

Unter dem Motto "Wir für die Zukunft" veranstaltet die Spielgemeinschaft Merchweiler-Quierschied an diesem langen Wochenende in der Allenfeldhalle in Merchweiler ihr erstes Handball-Camp. 44 junge Handballspieler aus verschiedenen Vereinen aus der Umgebung, darunter zwölf Mädchen, nutzen die vier Tage, um unter der Anleitung professioneller Trainer besser zu werden. Die Jugendlichen sind in zwei Gruppen unterteilt, 22 Spieler pro Gruppe, die abwechselnd trainieren. Der Initiator des Camps, Jörg Wilhelm, Trainer der U15 Jungenmannschaft der Spielgemeinschaft, ist glücklich, dass so viele Jugendliche an diesem Extratraining teilnehmen: "Wir haben Handball-Talente aus der Umgebung eingeladen, um sie kennenzulernen und zu fördern.

In der nächsten Saison möchte die Handball-Spielgemeinschaft mit einer C-Jugend in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar Liga teilnehmen. "Dafür benötigen wir noch ein paar gute Spieler", sagt Jörg Wilhelm. Vielleicht ist ja unter den jungen Teilnehmern der eine oder andere dabei, der die Trainer mit seinem Können überzeugen kann. Der heutige Trainingstag befasst sich insbesondere mit der Abwehr. Gestern lag der Schwerpunkt bei Wurftechnik und Gruppentaktiken. Das Training leitet Philipp-Jonas Wilhelm, Headcoach der U15 und U17 des VfL Gummersbach und Sohn des Camp-Veranstalters. In der zweistündigen Trainingseinheit am Vormittag herrscht eine gute Disziplin. Alle 22 Jugendlichen der Gruppe hören auf das Wort des Trainers. Nächste Übung: Alle Spieler stellen sich am Sechsmeterkreis auf und werfen nacheinander auf das Tor. Wie eine La-Ola-Welle fliegt ein Ball nach dem anderen auf den Tormann zu, der einige halten kann. Neuer Versuch: Jetzt sitzen die Spieler auf dem Boden, und versuchen aus dieser Position zu werfen. Auch dieses Mal hält der Hüter seinen Kasten fast sauber. Die Hälfte der Trainingszeit ist rum, es wird ernst. Fünf Angreifer gegen vier Verteidiger. Philipp-Jonas Wilhelm achtet besonders auf die korrekte Position der Abwehrspieler. Ein Angreifer schafft es vors Tor und wirft. Der Torwart hält, aber so weit hätte der Spieler nicht kommen dürfen. Also korrigiert der Trainer die Position des Abwehrspielers und weist die Jugendlichen auf ihre Fehler hin. Nächster Anlauf und wieder gibt es etwas zu korrigieren. Immer wieder ruft Trainer Wilhelm seinen Handballern Tipps zu. Wörter wie "Geduld haben im Angriff" oder "Helfen" fallen regelmäßig. Der Trainer ist mit der Leistung seiner Jungs zufrieden und macht die Übung schwieriger. Jetzt haben sie eine richtige Spielsituation. Noch 15 Minuten bis zum Mittagessen. "Das Training gefällt den Jugendlichen sehr gut. Für das kommende Jahr planen wir sogar zwei Camps" sagt Jörg Wilhelm. Letzter Spielzug, noch einmal auslaufen und die Jugendlichen der Gruppe zwei sind fertig. Die Pizza steht auch schon bereit. Die Jungs und Mädchen von Gruppe eins stehen schon auf dem Spielfeld und warten auf die Anweisung des Trainers.

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