Theaterverein Wemmetsweiler Das mit der Wahrheit ist so eine Sache

Wemmetsweiler · Theaterverein Wemmetsweiler meistert ein herausforderendes Stück. Noch zwei Aufführungen folgen am Wochenende.

 Einen spannenden Auftritt haben die Akteure des Theatervereins Wemmetsweiler bei der gelungenen Inszenierung der Komödie von Marce Ayme „Die vier Wahrheiten“ hingelegt.

Einen spannenden Auftritt haben die Akteure des Theatervereins Wemmetsweiler bei der gelungenen Inszenierung der Komödie von Marce Ayme „Die vier Wahrheiten“ hingelegt.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Keine leichte Kost servierte der Theaterverein Wemmetsweiler bei der Premiere des Theaterklassikers „Die vier Wahrheiten“. Um Wahrheit drehte sich alles in dem Stück. Es ging um eine Reise von Nicole. Sie behauptete, bei ihrer Tante gewesen zu sein. Ihr eifersüchtiger Ehemann hingegen ist felsenfest davon überzeugt, dass sie mit einem anderen Mann in Cannes war. Nicole bleibt bei „ihrer Wahrheit“, obwohl es da schon einen anderen Mann gibt, der dann zwischen den Zeilen immer wieder als Journalist oder gar als Kühlschrankverkäufer auftaucht. Ihr Mann Olivier will endlich Klarheit und injiziert ein Wahrheits-Serum, das aber auf Wunsch von Nicole die ganze Familie nehmen muss. So manche Wahrheit kommt ans Licht, nur nicht die von Nicole. Nachdem ihre Eltern ausschweifend über zweifelhafte Wahrheiten berichteten und Professor Jourdan und seine Frau Armandine an diesem „Spiel“ Gefallen fanden, war längst die Zeit verstrichen. Denn das Serum wirkt nur eine Stunde. Olivier gibt nicht auf und will unbedingt die Wahrheit wissen und so kommen zu guter Letzt Wahrheiten ans Licht: Der Vater von Nicole, Alfred Treviere, spielte eigentlich einen Schmetterlingskundler und erweckte den Eindruck, dass Frauen ihn gar nicht interessieren. Aber er hatte es faustdick hinter den Ohren, was die Frauen anbelangt, und nannte sich selbst einen „Schürzenjäger“. Die Mutter von Nicole, Lucy Treviere, kam anscheinend die ganzen Jahre zu kurz und ist völlig auf den Postboten abgefahren. Der eifersüchtige Biochemiker Olivier hatte schon eine Woche nach seiner Ehe mit Nicole ein Verhältnis mit der Laborangestellten Helene. Die wiederum angelte sich den Journalisten Belugat, der eigentlich den Stein ins Rollen brachte, weil er mit Nicole, der Frau des eifersüchtigen Biochemikers, schöne Tage in Cannes verbrachte.

Es fanden spannende, aufregende, emotionale Dialoge zwischen den Akteuren statt. Alle Achtung für die Wiedergabe dieser langen Textpassagen in hochdeutscher Sprache. Die Handlung spielte vor einer wunderschönen Kulisse. Bühnenbildner Gerd Kessler und sein Team hatten ein ganz modernes Wohnzimmer hergerichtet und diverse Rückzugsmöglichkeiten mit vorgesehen.

Das Werk zeichnete sich durch einen skurrilen Realismus, gewürzt mit einer Prise Humor und Ironie aus und wurde von Darstellern inszeniert, die ihre Rolle exzellent gespielt haben. Hier muss erwähnt werden, dass nicht nur die Hauptdarsteller das Theaterspiel gut beherrschten, auch die Nebenrollen, wie Mariette, das Dienstmädchen, und Viramblin, der Installateur, sowie die Einlage des Professors und seiner Frau und der Auftritt des Postboten waren sehr gelungen.

Es gibt weitere Aufführungen der Inszenierung im Kuppelsaal des Rathauses. Sie finden statt am Samstag, 4. Mai, und Sonntag, 5. Mai, von 19.30 Uhr bis zirka 22 Uhr.

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