Solistenkonzert Sprache und Musik harmonierten miteinander

Merchweiler · Ein außergewöhnliches Konzert erlebten die Zuhörer in Wemmets- weiler. Die Synthese aus Text-Rezitation und Vertonung war gelungen.

Das Solistenkonzert mit Sprecher, zu dem das Sinfonische Blasorchester Wemmetsweiler in die Allenfeldhalle eingeladen hatte, musste man auf sich wirken lassen. Denn ungewöhnlich war es am Anfang schon, dass der Sprecher Joachim Weyand aus dem Werk rezitierte und die Musiker im Anschluss das gesprochene Wort musikalisch umsetzten. Doch an dem Ungewohnten fanden die Zuhörer schnell Gefallen.

Bürgermeister Patrick Weydmann sprach von einem „Konzert der musikalischen Sonderklasse: beeindruckende Interpretation der ‚Judenbuche’ und ein Orchester, das die Fähigkeit besitzt, neue Wege zu gehen“. Michael Marx, Ortsvorsteher von Wemmetsweiler, lobte die Aufführung als „außergewöhnliches Konzert, in der die Sprache mit der Musik harmonierte, etwas, was man so in dieser Darstellungsform nicht gekannt hatte“.

Eröffnet wurde das Konzert unter der Leitung von Stefan Barth mit der Sinfonie Nummer vier von Gerhard Fischer-Münster „Im Anfang war das Wort“. Der Komponist bediente sich sowohl klassischer Formen als auch moderner Stilmittel, und kombinierte sie zu einer gelungenen Synthese. In jedem der vier Sätze wurde der Text mit eingebunden, eine Metamorphose des Prologs des Johannes-Evangeliums. Im vierten Satz ruft der Komponist noch einmal deutlich zur Menschlichkeit auf. „Ich habe das Stück schon von zirka 60 Orchestern gehört, das hier war eine der Spitzenaufführungen“, sagte der beeindruckte Komponist Gerhard Fischer-Münster, der extra aus Mainz zu der Aufführung angereist war. Weiter lobte er: „Das Orchester ist ländlich zusammengesetzt und hat sehr professionell gespielt.“

Von Recht und Gerechtigkeit handelt das Werk „Die Judenbuche“, in Musik umgesetzt vom luxemburgischen Komponisten Marco Pütz. Das Werk besteht aus zehn musikalischen Bildern, die die Begebenheiten der Kriminalnovelle beschreiben. Dem Komponisten Marco Pütz hat die Interpretation gefallen. „Es war sehr schön, ein bisschen speziell mit diesen Texten. Am Anfang habe ich gedacht, es reißt die Musik auseinander. Aber die Texte waren kurz und haben die Musik verständlich gemacht“, fasste er zusammen und lobte die solistischen Einlagen, besonders mit der Klezmer-Klarinette, dem Schlagzeug und den Spezialeffekten.

Mit „Oscar for Amnesty“ zelebrierte das Orchester den Leidensweg von Marianella Garcia, einer Freiheitskämpferin aus El Salvador. Komponist Dirk Brossé hat dies musikalisch umgesetzt. Mit einem finnischen Stück gewährte das Orchester einen Vorgeschmack auf das Neujahrskonzert, das am Sonntag, 14. Januar, in der Allenfeldhalle stattfindet.

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