Rettungswege wieder frei Endlich wieder Ordnung an der Allenfeldhalle

Merchweiler · Schranke an der Zufahrt ab 14.30 Uhr geschlossen. Merchweiler Ortsrat gegen den Verkauf von gemeindeeigenen Parzellen.

Auf der Tagesordnung der Ortsratssitzung, an der neben Bürgermeister Patrick Weydmann auch der Leiter des Bauamts, Joachim Dörr, und der Leiter des Ordnungsamtes, Stefan Kaiser, teilnahmen, standen die Flächennutzung im Mittelpunkt.

Ortsvorsteher Hans Werner Becker eröffnete die Sitzung, die aufgrund einer Ortsbesichtigung mit einer halbstündigen Verspätung begann, mit dem Vorgehen zweier Merchweiler Familien, die nach seinen Worten Flächen aus gemeindeeigenen Parzellen in ihre Gärten integriert hätten. Diese Flächen seien im Bebauungsplan für Maßnahmen zum Schutz, der Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft mit der besonderen Zweckbestimmung „Erhaltung, Pflege und Entwicklung von Feuchtbereichen“ festgeschrieben. Beide Familien haben nach Angaben des Bauamtsleiters signalisiert, die Flächen zu kaufen. Dörr stellte dem Ortsrat zwei Szenarien vor. „Die eine Alternative schließt einen Verkauf der Flächen durch die Gemeinde aus. Die bereits vorgenommenen Maßnahmen, zum Beispiel eine aufwändige Einzäunung, müssen von den Familien zurückgebaut und die Nutzung als Gartenfläche aufgegeben werden. Die zweite Möglichkeit sieht vor, dass die bisherige Nutzung im Bebauungsplan auf Kosten der Antragsteller geändert wird, die Flächen neu vermessen werden und ein entsprechender Kaufpreis für die Areale zu zahlen ist. Zudem muss eine Kompensationsmaßnahme an geeigneter Stelle von den Antragstellern durchgeführt werden“. Da sich bereits weitere Familien für den Erwerb von Flächen auf der Parzelle interessieren, befürchten die Ortsratsmitglieder eine zunehmende Zweckentfremdung der Areale und dass Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Flächen nicht mehr gewährleistet seien. Daher lehnte der Ortsrat den Verkauf der Flächen einstimmig ab.

Ebenfalls einstimmig beschloss der Ortsrat, die Teiländerung des Flächennutzungsplans im Bereich „Auf der Kässeiters“, am südlichen Siedlungsrand zwischen der Eisenbahnstraße und der Straße Zum Nußwäldchen. Diese sieht die Anpassung des Bedarfs an Wohnbaureserveflächen und die Sicherung ökologisch sensiblen Bereichen vor.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung war die künftige Nutzung der Anlage des Tennisclubs. Der Gemeinderat hat auf seiner Sitzung am 25. Juni 2020 die Aufhebung des Erbbaurechts mit dem Tennisclub, der sich wie bekannt aufgelöst hat, beschlossen. Wie das Gelände künftig genutzt werden kann, ist derzeit noch Gegenstand von Beratungen. Dazu Bauamtsleiter Dörr: „Wenn keine sinnvolle Folgenutzung ersichtlich wird, erfolgt der Rückbau der Anlage durch einen Dritten. Eine Möglichkeit wäre der Verkauf des gesamten Areals an die Naturland Ökoflächen-Management, die dann auch die weiteren Maßnahmen vornimmt.“

„Nicht mehr tragbar“ war nach Angaben von Stefan Kaiser, dem Leiter des Ordnungsamtes, die Situation an der Zufahrt der Allenfeldhalle. Die Halteverbotsregelung sei ignoriert und die Rettungswege seien dadurch stark beeinträchtigt worden, öfter sogar komplett blockiert. Deshalb sei die Schranke an der Zufahrt jetzt täglich ab 14.30 Uhr geschlossen. Die Maßnahme sei mit allen Beteiligten im Vorfeld besprochen worden und habe deren Zustimmung gefunden. Hinweise auf die geänderte Verkehrsregelung sind an den entsprechenden Stellen angebracht. Für Besucher mit Behinderung kann die Schranke durch den Betreiber des Restaurants oder den Hausmeister der Halle geöffnet werden, die Telefonnummern, die bei Bedarf angerufen werden können, sind auf den Aushängen an der Schranke ersichtlich.“ Kaiser weiter: „Mit der Maßnahme sollte endlich wieder Ruhe und Ordnung rund um die Halle einkehren. Auch für die Anwohner, die darunter zu leiden hatten.“

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