Rosengarten soll wieder ein Schmuckstück werden

Wemmetsweiler · Üppige Büsche, blühende Rosenstöcke, ein paar kahle Stellen, ein bisschen Unkraut – so präsentiert sich der Rosengarten Wemmetsweiler beim Besuch der SZ.

 Joachim Dörr und Günter Schweitzer (v.l.), zwei der wenigen verbliebenen Helfer, kümmern sich um den Rosengarten. Foto: A. Meyer

Joachim Dörr und Günter Schweitzer (v.l.), zwei der wenigen verbliebenen Helfer, kümmern sich um den Rosengarten. Foto: A. Meyer

Foto: A. Meyer

Die Beschwerde eines SZ-Lesers, der Garten wirke nicht besonders gepflegt, hat die SZ veranlasst, sich dort einmal umzusehen. Wer von den Verantwortlichen empörte Zurückweisung erwartet, wird überrascht, denn Günter Schweitzer und Joachim Dörr haben auf derartige Vorwürfe eine ganz andere Antwort parat: "Ei, dann hollsche da mo e Hack und packscht mit an!" Der Verein der Rosenfreunde, der das Gelände von der Gemeinde gepachtet hat und unterhält, hat rund 100 Mitglieder, doch die meisten davon sind altersbedingt kaum im Stande, Bäume auszureißen, beziehungsweise in diesem Fall Unkraut. Gerade mal vier Mann versuchen in ihrer Freizeit, einer Beetfläche von 1500 Quadratmetern Herr zu werden. Da man mindestens drei Mal so viele sein müsste, kann das Ergebnis für sie selbst nicht befriedigend ausfallen.

"Früher war hier immer lebhaftes Treiben", erinnert sich Schweitzer. "Heute ist der Garten bei der Bevölkerung vielfach in Vergessenheit geraten und hat an Attraktivität verloren." Dabei geht es schon wieder bergauf. Vor zwei Jahren nämlich hatte alles vor dem Aus gestanden: Der Garten war heruntergekommen, der Verein brachte mangels Personal keinen Vorstand mehr zustande, was de facto Auflösung bedeutete. Schweitzer und Dörr - beide hatten mit Rosenpflege zuvor "nix am Hut" - sind damals eingesprungen. "Der Garten gehört zu unserem Ort seit den 1920er Jahren", so Dörr. "Bei all der Investition und Arbeit, die die früheren Rosenfreunde hier reingesteckt haben, wäre es eine Schande, ihn aufzugeben." Nicht nur die Beete mit der romantischen, von Kletterrosen umrankten Laube gehören zum Garten, sondern auch eine Gaststätte mit Terrasse, die auch für Feiern gebucht werden kann, eine Toilettenanlage und ein Minigolffeld. Im Frühjahr hat der Ortsrat hier mit den Rosenfreunden und weiteren Helfern eine große Säuberungsaktion unternommen. Auch die Gemeinde unterstütze nach Kräften, so Schweitzer und Dörr, sei jedoch nicht in der Verantwortung und auch gar nicht in der Lage, Personal zum Unterhalt abzukommandieren. "Das ist eine irrige Vorstellung vieler Leute", so Schweitzer. "Vielmehr bedarf es der Mithilfe der Bevölkerung, den Garten auf Dauer in einen solchen Zustand zu versetzen, dass Besucher wieder oft her kommen und sich daran erfreuen."

Da ist man auf einem guten Weg: Nicht nur, dass sich der Zustand der Anlage seit dem Tief vor zwei Jahren deutlich verbessert hat, man sammelt jetzt auch Helfer, Paten für die Beete. Der Nabu (Naturschutzbund) hat ein Beet hergerichtet, weitere Paten haben zugesagt, viele werden noch gesucht. Dörr: "Für die Rosenpflege sind keinerlei Vorkenntnise erforderlich." Und: "Es macht Spaß! Mit verhältnismäßig geringem Einsatz erzielt man eine große Wirkung." Ansprechpartner ist Günter Schweitzer, Tel. (0 68 25) 4 29 48.

Den Hinweis zu diesem Artikel bekamen wir von einem Leser-Reporter. Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie Tel. (0681) 5 95 98 00, oder schicken Sie alles an: E-Mail leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

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