Gemeinderat Merchweiler fördert das Radfahren

Merchweiler · Gemeinderat stimmt zu, ein Konzept für das Verkehrsmittel zu erstellen. Glasfaserausbau ebenfalls in der Planung.

 So wie in der Ortsdurchfahrt von Wiebelskirchen könnte es demnächst auch in Merchweiler und Wemmetsweiler aussehen.

So wie in der Ortsdurchfahrt von Wiebelskirchen könnte es demnächst auch in Merchweiler und Wemmetsweiler aussehen.

Foto: Heinz Bier

  In der Gemeinde Merchweiler soll in den nächsten Jahren jeder Haushalt mit einem Glasfaseranschluss zur optimalen Internetnutzung versorgt werden. So sehen es die Planungen der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser vor, die die Gemeinde Merchweiler für das Projekt als möglichen Kooperationspartner ausgewählt hat. Ziel ist es, das gesamte Gemeindegebiet mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Dirk Peschel, der Verantwortliche der Unternehmensgruppe für die Projektplanung, stellte am Donnerstag dem Gemeinderat die geplanten Maßnahmen vor und schilderte den Projektablauf von der Standortanalyse über die Zusammenarbeit mit der Kommune bis zur Netzplanung und zum Netzausbau. Nach etlichen Fragen der Ratsmitglieder und Antworten des Experten wurde Bürgermeister Patrick Weydmann von der SPD durch den Gemeinderat einstimmig beauftragt, den Kooperationsvertrag mit der Unternehmensgruppe zu unterzeichnen.

Danach startet das Unternehmen seine Informations- und Betriebsphase und sobald erkennbar ist, dass die notwendige Vertragsquote von 40 Prozent erreichbar ist, beginnen Planung, Projektierung und der Ausbau des Glasfasernetzes, nannte der Projektleiter die weitere Vorgehensweise.

Nicht nur die Internetversorgung, auch die Fahrradinfrastruktur soll in Merchweiler besser werden und hierzu soll schon bald ein Radverkehrskonzept erstellt werden. Das hat der Gemeinderat in seiner Onlinesitzung einstimmig so beschlossen. Der Rat folgte damit einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die unter anderem damit argumentiert, dass die Bevölkerung von dem hohen Verkehrsaufkommen in der Gemeinde doch mehr entlastet werden müsse. Hierzu müsse die nötige Infrastruktur schnellstmöglich geschaffen werden, fordert die Fraktion und sie schlägt hierbei eine Zusammenarbeit mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) Saarland an. „Wir sind sehr erfreut, dass es unser Antrag vom 30. August endlich in den Gemeinderat geschafft hat“, brachte Fraktionschefin Margret Stragand in der Sitzung mit leicht süffisantem Unterton zum Ausdruck.

Sie wies auf Fördermöglichkeiten für ein Radverkehrskonzept hin, mit denen 80 Prozent der Kosten gedeckt werden könnten. Ein ganz wichtiges Ziel des Konzeptes sei die Schaffung sicherer Radwege durch die gesamte Gemeinde, von denen auch die innerörtliche Geschäftswelt profitieren könne, meinte die Grünen-Politikerin. Zu dem Konzept gehören demnach aber auch Auflademöglichkeiten für E-Bikes an zentralen Punkten, Abstellanlagen an markanten Stellen des Ortes oder der zentrale Verleih von Lastenrädern. Wichtig sei es allerdings, dass die Bevölkerung in das Konzept miteinbezogen werde, betonte Stragandt.

Die Fraktionssprecherin schlug außerdem vor, dass zur Konzepterarbeitung eine Arbeitsgemeinschaft gebildet wird, der alle Fraktionen des Gemeinderates angehören sollten. Die Verwaltung sei dann gefordert, ein Ingenieurbüro mit der Planung zu beauftragen. Kopfnicken bei den Fraktionen. „Ein sehr sinnvoller Antrag“, meinte SPD-Sprecher Albin Hanstein und „auch wir bejahen das Konzept“, gab CDU-Sprecher Michael Marx zu verstehen.

Ebenfalls einstimmig hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, dass für eine 1,1 Hektar große Grundstücksfläche in der Peterstraße in Wemmetsweiler ein Baurechtsverfahren eingeleitet wird. Das wird notwendig, weil die Parzelle im Flächennutzungsplan der Gemeinde nur zu einem Viertel als Wohnbaufläche und das übrige Gebiet als Grünfläche ausgewiesen ist. Das Immobiliencenter der Sparkasse Neunkirchen erwägt nunmehr, das Gelände für Wohnbaugrundstücke oder zum Bau eines Seniorenheims mit Wohnpark zu erschließen, wobei der Gemeinderat eine Nutzung für seniorengerechtes Wohnen favorisiert.

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