Gemeinderat Schutz vor Starkregen in Merchweiler

MERCHWEILER · Experte informiert im Gemeinderat über Hochwasserschutz-Maßnmahmen.

Irgendwie passte das Wetter genau zum Haupttagesordnungspunkt: Am Donnerstagabend schüttete es aus Richtung Neunkirchen nach Wemmetsweiler kommend aus allen Kübeln. Auf der Autobahn und den Landstraßen war aus Sicherheitsgründen teilweise Schrittgeschwindigkeit angesagt. Und wer dann einmal fast trockenen Fußes die Merchweiler Gemeinderatssitzung im Rathaus Wemmetsweiler erreicht hatte, wurde gleich zu Beginn des öffentlichen Teils mit einem Regenthema konfrontiert: „Erstellung einer Starkregengefahrenkarte und eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes für die Gemeinde Merchweiler“.

Der Hintergrund, diese Überlegungen anzugehen, ist einleuchtend: In den vergangenen Jahren haben „Starkregenattacken“ nicht nur im Saarland teilweise zu verheerenden Schäden geführt. Betroffene Hauseigentümer standen plötzlich vor dem Nichts. Und einzelne Vereine mussten um ihre Existenz bangen, da sie von einer auf die andere Minute ohne funktionstüchtige SportAnlage dastanden. Zum finanziellen Schaden kommt das persönliche Leid. Selbst wer vor Verletzungen verschont bleibt, verliert oft aufgrund der Regenfluten persönliche und und unersetzbare Erinnerungsstücke. Da darf sich glücklich schätzen, wer auf einen entsprechenden Versicherungsschutz zurückgreifen kann. Allerdings bieten Versicherungsunternehmen in gefährdeten Gebieten einen Schutz oft nur gegen hohe Prämien an. Und wo bereits schon einmal etwas passiert ist, kann sich für einen Hauseigentümer die Suche nach einem Versicherer zu einer Herkulesaufgabe entwickeln.

Das Umweltministerium empfiehlt den Gemeinden flächendeckend, aufgrund der hohen Schäden durch Hochwasser und Starkregen, ein entsprechendes Vorsorgekonzept zu erarbeiten und Starkregengefahrenkarten erstellen zu lassen. Aus diesem Anlass gab es am Mittwochabend einen längeren Vortrag von Christof Kinsinger. Der Experte gehört der Internationalen Hochwasserpartnerschaft an, die von den Ländern Saarland und Rheinland-Pfalz getragen wird. Kinsinger erklärte, was Gemeinden – aber auch jeder Einzelne – tun können, um möglichst gut auf einen Starkregen samt drohender Folgen vorbereitet zu sein. Dazu gehört, Gefahrenpunkte frühzeitig zu erkennen und zu alternativen Möglichkeiten zu greifen. Eines wurde aber während der Vortrages und der anschließenden Diskussion noch einmal verdeutlicht: Es gibt keinen zu 100 Prozent sicheren Schutz. Der Klimawandel mit einer Erderwärmung ist in vollem Gange. Selbst im Saarland sind zum Teil wochenlange Trockenphasen keine Seltenheit mehr. Und wenn es dann erstmals wieder regnet, stehen oft starke Niederschläge auf der Tagesordnung, die zu großen Schäden führen können.

Neben weiteren Punkten stand auch das Thema „Parkplatzsituation an der Allenfeldhalle“ auf das Tagesordnung. Der Gaststättenbetreiber und die Anwohner wollen nicht mehr die aktuelle Parksituation bei größeren Veranstaltungen hinnehmen. Daher wird – als zumindest vorläufige und kurzfristige Möglichkeit – darüber nachgedacht, anlässlich von Großveranstaltungen das Haupttor zu öffnen und Parkraum auf dem ausgedienten Sportplatz anzubieten. Allerdings müssten dabei die Laufbahn und die Sprunggrube geschützt werden. Am Mittwoch konnte man sich noch nicht auf einen diesbezüglichen Beschluss einigen.

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